Comedy im König-Palast Kaya Yanar begeistert mit multikultureller Unterhaltung
Kaya Yanar nahm sein Publikum mit auf eine Reise um die Welt.
Krefeld. Ein deutsch-türkischer Weltenbummler sorgte am Samstag für einen vor Begeisterung bebenden König-Palast: Comedian Kaya Yanar entführte sein Krefelder Publikum zu einer Reise „Around the world“. Mit beeindruckendem Sprechtempo, unzähligen Pointen und ausdrucksstarker Mimik und Gestik erzählt der gebürtige Frankfurter von seinen Urlaubsabenteuern und Länder-Klischees.
Doch zu Anfang muss er eines klarstellen: „Für diejenigen die den Zopf vermissen — ich bin der andere Türke“. Nachdem das geklärt ist kann die Reise losgehen: Er beginnt mit einem kleinen Abstecher in die Schweiz, der neuen Liebe wegen. Die schweizerische Geradlinigkeit, Schnee und Wintersportarten seien nur leider gar nicht sein Fall. So erzählt er in einem wortgewaltigen Redeschwall von einem Skiausflug, bei dem er unfreiwillig zum ersten türkischen Skispringer avancierte.
Deswegen lautet Yanars konsequente Reiseempfehlung: Ab zum sonnigen Strand von Antalya. Der Comedian erzählt dem Krefelder Publikum, dass er es liebt, neue Sprachen zu lernen: „Holländisch ist ganz einfach — ist wie Deutsch, nur in lustig“. Doch Yanar gibt zu, dass er die Sprachen meist nur völlig sinnfrei imitieren kann und liefert eine Kostprobe nach der anderen, bis kein Auge mehr trocken bleibt.
In den unterschiedlichen Sprachen und Dialekten gibt Kaya Yanar seine schrägsten Reiseabenteuer zum Besten: Von Panda-Pornos bis zum Smalltalk mit Grizzlybären. Vor allem seinen eigenen Ursprung nimmt der Deutsch-Türke in gewohnter Selbstironie immer wieder auf die Schippe.
So auch bei seinem Aufenthalt im Krankenhaus: „Fraktur? Was Fraktur? Beleidigst meine Mudda oda was?!“. Er gibt aber zu, nicht türkisch Sprechen zu können und erzählt von seinem Versuch, in der Türkei eine Banane zu bestellen: „Überall in Europa heißt Banane Banane. Oder Banana — nur auf Türkisch haben die extra Buchstaben genommen, die in Banane nicht vorkommen und nannten sie Muz“. Immer wieder fragt der Comedian das Publikum woher es stammt und und reagiert spontan auf die Impulse: „ Du bist Griechin? Da traust du dich, dich hier öffentlich zu melden?“.
Ohne jegliche Gimmicks bespielt Yanar zwei Stunden lang das Publikum im gut gefüllten König-Palast: Ein Mann und sehr viele Worte. Die Fans bekommen nicht genug von dem Comedian und klatschen ihn nach der Show zurück auf die Bühne, wo er bei einer Zugabe weiter über Kulturen und Klischees witzelt. Er verspricht seinem Publikum: „Ich komme wieder — ob ihr wollt oder nicht“. „Das will ich hoffen“, sagt Carolin Windokly aus Grefrath, „Er ist schon so lange im Showbusiness und und ich schaue mir seine Programme immer begeistert an“, erzählt der Fan nach der Show.