Kinderkonzert: Von Fußball bis Kaiserschmarren
Joseph Haydn stand musikalisch im Mittelpunkt des Kinderkonzertes.
Krefeld. „Servus du Schlawiner!“ So witzig ist Kiko ja noch nie im Stadttheater begrüßt worden. Der Gruß kommt von Joseph Haydn (Cornelius Gebert), dem der Kinderkonzert-Kobold eine „ziemlich witzige“ Einladung geschickt hat. Der elegante schlanke Herr mit der weißen Perücke erweist sich nicht nur als sehr unkomplizierter, sondern auch ziemlich hungriger Gast. Glücklicherweise hat Kiko vorgesorgt und extra eine große Portion Kaiserschmarren für den österreichischen Komponisten gekocht.
Stichwort Kaiser — das führt gleich zu einem der berühmtesten Stücke Haydns, dem „Kaiserquartett“. Dirigent Andreas Fellner erklärt kurz, was ein Streichquartett ist (ein Miniorchester aus zwei Geigen, einer Viola und einem Cello) und schon spielen Chisato Yamamoto, Johanna Brinkmann, Richard Weitz und Raffaele Franchini den zweiten Satz, in dem eine berühmte Melodie verborgen ist.
Während das Publikum längst Bescheid weiß, scheint Kiko auf seinen Ohren zu sitzen. „Komisch, warum denke ich jetzt an Fußball?“, dämmert es dem Kobold endlich. Was Haydn ursprünglich als Geburtstagslied für den österreichischen Kaiser Franz II. geschrieben hat, ist heute die Melodie der deutschen Nationalhymne. Als die Niederrheinischen Sinfoniker das Stück in voller Besetzung spielen, wird selbst Kiko feierlich zumute.
Danach kann Haydn wieder eine „Jause“ vertragen und Kiko serviert sie ihm in Form von Chips und Trinkpäckchen. Dabei plaudert der Josi, wie Kiko ihn nennen darf, aus seinem Leben, das ganz der Musik gewidmet war. Allein über hundert Sinfonien hat der Komponist geschrieben, eine Zahl, die den Kobold schwindelig macht. Gegen diesen Schwächeanfall hat Haydn ein Rezept. Seine Sinfonie „mit dem Paukenschlag“ hat einst seinen Dienstherrn, den Fürsten Esterházy aus vorzeitigem Schlaf geweckt. Auch Kiko wird munter und erfreut sich als nächstes an der „schönerigen Echo-Musik“. Einzelne Instrumente als Tierstimmen zu hören, macht schon großen Spaß.
Zum Schluss gibt es ein Stück, in dem die Celli wie Bären brummen. „Alles verdient es, Musik zu werden, auch der Bär!“ erklärt Haydn dem staunenden Kobold bevor sie gemeinsam zum Angeln gehen.
Nächstes Konzert am 22. Mai, 11 Uhr, „Kiko lädt zum Sommerfest“.