Manege Im Zirkus des Horrors fließt auch echtes Blut

Krefeld · Ab dem 23. August gastiert die Grusel-Produktion „Asylum – das Irrenhaus“ auf dem Sprödentalplatz. Die Show ist nichts für schwache Nerven.

Personal und Insassen des Zirkus-Irrenhauses wirken wenig vertrauenswürdig.

Foto: Romanza-Circusproduction

Schulklassen tummeln sich erwartungsvoll auf den Rängen, Kleinkinder stehen mit ihren Großeltern am Popcorn-Stand – das typische Zirkuspublikum dürfte in der Manege, die Ende des Monats auf dem Sprödentalplatz entsteht, kaum zu finden sein. Der Zirkus des Horrors gastiert zum zweiten Mal in Krefeld, „Asylum – das Irrenhaus“ lautet der gewollt wenig einladende Titel der Show.

Die meisten Zuschauer sind zwischen 16 und 45 Jahre alt

„Die meisten unserer Zuschauer sind zwischen 16 und 45 Jahre alt“, sagt Zirkus-Sprecher Kevin Leppien. Und das sei auch so beabsichtigt. „Unseren Zirkus gibt es bereit seit 1995, allerdings zuerst mit traditionellen Produktionen.“ 2011 kam dann die Idee auf, etwas Neues auszuprobieren und ein anderes Publikum anzusprechen.

„In England und Spanien waren Grusel-Produktionen zu dieser Zeit bereits seit langem Kult, und auch in Deutschland wurden beispielsweise Aktionen zu Halloween in Freizeitparks immer beliebter“, erklärt Leppien. TV-Serien wie „The Walking Dead“ trugen zusätzlich zur Popularität von Horror-Formaten bei.

„Da haben wir uns gedacht: Zirkus und Horror, das kann auch hierzulande gut zueinander passen.“ 2013 ging der Zirkus des Horrors dann erstmals in Deutschland auf Tour, und das seither „sehr erfolgreich“, so Leppien.

Und so dreht sich ab kommender Woche im Zirkuszelt alles um den italienischen Psycho-Forscher Professore Salvatore dei Morti, der mit haarsträubenden Behandlungsmethoden Blinde wieder sehen, Lahme wieder gehen und Totgeglaubte wieder tanzen lässt.

Die Artisten  sind alle auch mit traditionellen Vorführungen in der Welt unterwegs. Für den Zirkus des Horrors müssen ihre Nummern allerdings stark angepasst werden, um ins Konzept zu passen. „Eine Gruppe kommt aus der Mongolei und tritt normalerweise in traditionellen Kostümen auf, auch mit Tanz – das passt bei uns natürlich nicht rein“, erklärt Leppien.

Um Programm, Maske, Musik und Licht den gruseligen Anstrich zu geben, brauche es schon reichlich zeitlichen Vorlauf. „Wir haben eineinhalb bis zwei Jahre geplant und organisiert, um das Programm auf die Beine zu stellen“, sagt Leppien. Bis November tourt „Asylum – das Irrenhaus“ noch durch Deutschland, im Frühjahr geht dann eine neue Show an den Start. „Da sind wir natürlich jetzt auch schon mitten in den Vorbereitungen.“

Tiere gibt es in
der Vorstellung nicht

Der einzige Darsteller, der mit seinem Auftritt nicht im „normalen“, sondern nur im Horror-Zirkus zu sehen ist, ist Kurth Späth, der „Freak“. „Kurt haut sich in der Manege Nägel in den Körper und zieht mit einem Haken in der Zunge einen Menschen durch das Zelt“, fasst Leppien das grausige Spektakel zusammen. „Da fließen dann auch tatsächlich ein paar Tropfen echtes Blut.“

Einlagen wie diese sind der Grund, warum der Zirkus erst Kindern ab 14 Jahren einen Besuch ohne Begleitung empfiehlt. „Außerdem finden einige Szenen der Vorstellung auch im Publikum statt“, sagt Leppien. Angefasst werde da aber niemand. „Die Show konzentriert sind schon hauptsächlich auf die Bühne.“ Tiere sind übrigens in dieser Manege nicht zu finden. „Für so eine moderne Produktion werden Tiere nicht gebraucht“, erklärt Leppien.

Wer sich nicht nur gerne gruselt, sondern auch selbst gerne Menschen erschreckt, kann übrigens auch mitmachen beim Zirkus des Horrors: In jeder Stadt sucht das Team Laiendarsteller, die als Psychopathen und Patienten das Publikum auf die Vorstellung einstimmen. „Für die Wochenenden haben wir bereits einige Darsteller, aber an den Wochentagen können wir noch ein wenig Unterstützung gebrauchen“, sagt Leppien.

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