Ausstellung in Krefeld Künstler Will Cassel besuchen
Krefeld · Man kennt ihn für seine Gartenzwerge – aber da ist doch mehr? Will Cassel und seine Kunst kann am Sonntag, 1. Mai, in seinem Krefelder Atelier besucht werden.
Was kann ein Gartenzwerg schon bedeuten? Spießigkeit einerseits, für andere vielleicht eine gewisse bodenständige Behaglichkeit im häuslichen Garten – spätestens seit dem Film „Die fabelhafte Welt der Amélie“ hat der Gartenzwerg aber auch eine weitere metaphorische Konnotation. Dort steht er – indem er von einer Stewardess an Orte in der weiten Welt mitgenommen wird, um ihn für einen vereinsamten, zuhause hockenden alten Mann als Motivationshilfe auf Fotos abzulichten – für das Überwinden von kleingeistiger Enge. Krefelder indes wissen, dass es hier einen Künstler gibt, der schon viel früher um die philosophische Dimension des Gartenzwerges wissend, dieses in seine Kunst aufnahm. Will Cassel steht für den Gartenzwerg, den er – laut seiner Webseite „als Abstraktionsbild für alles Sein“ begriffen wissen will. „1968 ist der Prozess abgeschlossen und mein Zwerg ist als relativierendes Bildzeichen meine Chiffre geworden“ – steht dort zudem. Doch Cassel, er ist 94, nur auf den Zwerg zu reduzieren wäre genauso verfehlt, sich über die vollkommen aus der Zeit gefallene Bezeichnung „Kunstmaler“ auf seiner Webseite zu mokieren. Cassel braucht in Krefeld nicht vorgestellt zu werden. Seine Kunst auch nicht.
Unter dem Titel „Blühen und Welken“ zeigt er aktuell (noch am 1. Mai) neue, aber auch ältere Werke in seinem Atelier, Kuhdyk 20 in Traar. Besucher werden zwischen 11.30 Uhr und 14 Uhr erwartet und können Cassels Bilder und Objekte auf sich wirken lassen. Ob Zwerge dabei sind? Laki