"Lach-Blüten": Zum Lachen in den Botanischen Garten
Gelungener Start der Lach-Blüten mitten im idyllischen Grün: Humor im Dreierpack.
Krefeld. „Lach-Blüten“ ist als Name des Freiluft-Kabaretts treffsicher gewählt, sitzt man doch inmitten eines duftenden Blütenmeers im malerisch schönen Botanischen Garten. Betty Ixkes und Ehemann Rüdiger Höfken vom Krefelder Wohnzimmertheater Podio präsentieren am ersten von neun Abenden Kabarett im Dreierpack. Höfken moderiert mit Witz und stellt die Künstler vor: Abdelkarim aus Bielefeld, Michael Schönen aus Leverkusen und Moses W. aus Essen.
Abdelkarim, mit marokkanischen Wurzeln und akzentfreiem Deutsch, sorgt sogleich für gute Stimmung an den Biertischen, indem er alle Gäste auffordert, den Nachbarn zu begrüßen: „Schön, dass du da bist.“ Wäre auch als Tipp für manch andere Veranstaltung ein Gewinn. Dann nimmt er die Vorurteile gegenüber Migranten aufs Korn — nicht ohne Selbstironie. „Mein Vater ist hier Gastarbeiter, ich bin nur noch Gast.“ Er lästert über die Situation an den Hauptschulen: „Sie sind die sichersten Schulen Deutschlands. Dort wird es nie einen Amoklauf geben, weil jeder weiß, es wird zurückgeschossen.“ Er beklagt Bildungsdefizite und macht Vorurteile lächerlich: „In der Schule saß ich am Ausländertisch mit zwei Deutschen — Wladimir und Vitali“.
Michael Schönen kommt völlig anders daher — zwischen deftig und kalauernd und mit skurrilen Gedichten für seine Frau: „Willst du Keinohrhasen sehen, einfach mal die Wiese mähen.“ Schönen ist der bissigste der drei Kabarettisten und geht nicht so wohlwollend mit den Fehlern seiner Mitmenschen um wie seine Kollegen. Reizt aber durchaus die Lachmuskulatur der rund 160 Zuhörer: „Man kann den Eindruck haben, Gott hat den Krieg nur erschaffen, um den Amerikanern Geographie beizubringen.“
Als letzter stellt sich Stand-up-Comedian Moses W. als Experte in Beziehungsfragen vor. Er berichtet über sich: „Ich bin kürzlich Vater geworden, ich hatte keine Ausreden mehr.“ Er versteht nicht, warum sich Lieder von Metallica nicht als Schlaflied eignen und will das Publikum als Babysitter engagieren, nachdem es „La Le Lu“ intoniert hat. Das Beste kommt am Schluss: Seine Parodie über den „Erfinder des Rap“ mit dem Gedicht „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“.