Liebe zur Musik ist ihr Motor
Mit dem Apollon-Ensemble führen David Cavelius und Ilan Gilad ein eigenes Orchester.
Krefeld. Der Gott der schönen Künste gibt ihnen einen klangvollen Namen: Das Apollon-Ensemble ist in den nächsten Tagen in zwei ganz unterschiedlichen Konzerten in Krefeld zu hören. Dirigent David Cavelius hat das junge Kammerorchester vor fünf Jahren gegründet. "Mit einem eigenen Ensemble hat man einfach flexiblere Gestaltungsmöglichkeiten", erklärt Cavelius seine Motivation für das gewagte Unternehmen.
Die Musiker sind Studenten und Absolventen der umliegenden Musikhochschulen sowie Mitglieder der Niederrheinischen Sinfoniker. Je nach Programm werden die passenden Gastmusiker engagiert, es finden vier bis sechs Konzerte im Jahr statt.
Bei diesen organisatorischen Aufgaben unterstützt Konzertmeister Ilan Gilad den Dirigenten. Für ihn wie für Cavelius steht die Musik ganz im Mittelpunkt. "Es ist einfach schön, ein Orchester als Konzertmeister führen zu können", sagt Gilad, der in Maastricht Violine studiert und mit "Ad Libitum" jüngst eine Agentur für Streicher gegründet hat.
Beim allerersten Konzert 2004 in der Kirche Pax Christi stand mit einem Werk von Alfred Schnittke ein zeitgenössischer Komponist auf dem Programm. Jetzt bilden Klassik und klassische Moderne die Schwerpunkte. "Zeitgenössische Stücke sind sehr probenintensiv", erklärt Cavelius, der selbst auch komponiert. Da die Musiker viele Verpflichtungen haben, seien bekanntere Stücke leichter zu erarbeiten.
Derzeit sind zwei Konzerte in Vorbereitung. Das erste findet kommenden Sonntag anlässlich des jüdischen Neujahrsfestes im Konzertsaal der Synagoge statt. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Ensemble hier einen erfolgreichen Auftritt. Mit Haydn und Mozart stehen zwei echte Klassiker auf dem Programm. Cavelius hat von den berühmten Komponisten zwei frühe Sinfonien ausgewählt, für ihn einfach "zwei sehr gute Werke". Den Mittelteil bildet ein Concerto Grosso von Vivaldi, bei dem drei Solostreicher zu hören sein werden.
Einen Kontrast zu diesem heiteren Programm bildet das Gedenkkonzert am 11. September in der Dionysiuskirche. Mit einer Messe von Strawinsky und den "Funeral Sentences" von Henry Purcell wird hier im Gedenken an die Terroranschläge von New York ein anderer Akzent gesetzt.
Mit den Konzerten und der Fortsetzung des Beethoven-Zyklus in der Alten Kirche bildet Krefeld den Schwerpunkt der Auftritte. Doch im Oktober gibt es ein Gastspiel in Werne und für das Frühjahr ist eine Gastspielreise durchs Rheinland und nach Spanien geplant. Cavelius und Gilad haben mit dem Apollon -Ensemble noch viel vor - die Freude am gemeinsamen Musizieren ist der Motor dazu.