Martin Luther in Schrift und Bild
In Krefeld ist ab heute bis Dienstag, 28. November, eine Ausstellung in Kooperation mit der Stadt Venlo zu sehen.
Das 500. Jubiläum der Reformation ist allerorten Thema — auch in Krefeld. Ausstellungen und Bücher befassen sich mit den 95 Thesen Martin Luthers. Ob er seine Thesen wirklich an das Kirchenportal zu Wittenberg genagelt hat, ist unter Wissenschaftlern umstritten. Doch, dass er seine 95 Thesen heute vor 500 Jahren veröffentlicht hat und damit die Reformation in Gang setzte, ist gesichert.
Die Archive der beiden Partnerstädte Krefeld und Venlo haben zwei Historiker für die Vorbereitung der Ausstellung gewonnen. Sie haben sich mit der Frage beschäftigt, welche Auswirkungen die Reformation auf die beiden Städte hatte, wie die Konfessionen an Rhein und Maas zusammengesetzt sind und wie die Menschen miteinander leben und lebten.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden am heutigen Reformationstag in zwei Ausstellungen präsentiert: Die in Krefeld eröffnet Oberbürgermeister Frank Meyer heute um 19 Uhr. Die Ausstellung „In Einheit leben - in Vielfalt glauben“ kann kostenlos im Foyer des Rathauses besichtigt werden.
Welchen Einfluss Luthers Vorstellungen auf die damals sehr kleine Stadt Krefeld genommen haben, ist in zwei Schriften nachzulesen: Reinhard Feinendegen und Hans Vogt haben von 1998 bis 2010 die fünfbändige Stadtgeschichte herausgegeben. Besonders der vierte Band berichtet zur Kirchen-, Kultur und Baugeschichte (Feinendegen, Reinhard & Vogt, Hans (Hg.): Die Geschichte der Stadt. Band 1 bis 5, Krefeld, 1998 bis 2010).
Interessant ist auch die zweibändige Geschichte der Stadt, die kurz nach dem Krieg in der Bearbeitung von Karl Heinzelmann veröffentlicht wurde (Buschbell, Gottfried: Geschichte der Stadt Krefeld, Bd. 1+2, Krefeld 1953). Beide Stadtgeschichten stehen sowohl in der Mediothek, Theaterplatz 2, als auch im Stadtarchiv, Girmesgath 120.
Um einen größeren Zusammenhang herstellen zu können, gibt die WZ einen Überblick über Veröffentlichungen aus dem vergangenen und aus diesem Jahr. Zum Reformationsjubiläum sind einige Klassiker wieder aufgelegt und aktualisiert worden. Ein kurzer Blick gilt zwei literarischen Bearbeitungen.
Asta Scheibs Klassiker zu Katharina von Bora und Martin Luther ist wieder verfügbar. Und der Schriftsteller Feridun Zaimoglu hat schon während des literarischen Sommers seinen Roman „Evangelio“ vorgestellt. Zaimoglu stammt aus der Türkei und bekannte: „Ich halte es mit der Bergpredigt.“
Auch zwei Kataloge finden Erwähnung: In der Ausstellung im Ruhr-Museum in Essen sind Exponate unter anderem aus Krefeld zu sehen.