Michael Grosse wagt den Spagat
Intendant stellt seinen ersten Spielplan vor.
Krefeld. Michael Grosse, Sohn eines berühmten Schauspielers und Vollblut-Theatermann, ist alles andere als ein Selbstdarsteller. Der künftige Intendant des Theaters Krefeld-Mönchengladbach verliert bei der Vorstellung seines ersten Spielplans nicht viele Worte, er überlässt seinen Sparten-Chefs das Reden. "Wir verstehen uns als Team", sagt er.
25 neue Produktionen will dieses Team in der Spielzeit 2010/11 in Krefeld und Mönchengladbach auf die Beine stellen. Elf weitere werden aus der Ära Pesel hinübergerettet - allerdings teils mit starken Umbesetzungen, weil, wie berichtet, viele Schauspieler und Sänger das Haus verlassen.
Seine Arbeit am Niederrhein sieht Grosse als "Spagat zwischen dem, was wichtig und wünschenswert ist, und dem, was möglich ist". Trotz der Deckelung der städtischen Zuschüsse bis 2015 will er "die Substanz halten und das Haus weiter profilieren".
Sein Operndirektor Andreas Wendholz setzt auf die bewährte Mischung aus Oper, Operette und Musical: Alle Werke, die er ausgewählt hat, sind erstmals hier zu sehen.
Schauspiel-Chef Matthias Gehrt inszeniert selbst "Woyzeck" und "Othello", hinzu kommen unter anderem Komödien, das Musical "Rocky Horror Show" und die Uraufführung eines Stücks aus dem Iran. Der jetzige Intendant Jens Pesel inszeniert Ibsens "Hedda Gabler". Gehrt will zudem Gastspiele einladen sowie Lesungen und Filmabende im Theater anbieten.
Auch Grosse selbst wird auf der Bühne zu sehen sein: Er gestaltet zwei Solo-Abende zu Heine und Thomas Mann.