Museum: Künstler wollen keine "Minenleger" sein
Die Debatte um die Ausstellung reißt nicht ab.
Krefeld. Die Debatte um die Ausstellung mit Krefelder Künstlern im Kaiser-Wilhelm-Museum reißt nicht ab. Nachdem die zwölf "Rebellen", die das Projekt kritisiert hatten, ihrerseits massiven Angriffen ausgesetzt waren, melden sich nun zehn von ihnen erneut zu Wort.
Tenor ihres zweiten Briefes an Oberbürgermeister Gregor Kathstede, die Museumsleitung und diverse Kunstvereine: Sie fühlen sich missverstanden und beklagen "persönliche Diskreditierungen und Unterstellungen". Besonders der Vorwurf der Kunstvereins, sie seien "Minenleger", scheint ihnen nahe zu gehen.
Sie stellen klar, dass ihr Brief nur als Meinungsäußerung zu verstehen sei: "Wir haben weder anderen Künstlern von der Teilnahme abgeraten noch sie zu einem Boykott der Ausstellung aufgerufen. Niemand mit anderer Meinung wird als Verräter diffamiert."
Die eigentliche Kritik einer "dauerhaften Vernachlässigung der lokalen Künstlerförderung", sei kaum Thema gewesen. Statt einer sachlichen Debatte gebe es nun einen "Schlagabtausch".
Den Vorwurf, die Kunst nicht ausreichend zu fördern, weist Kulturdezernent Roland Schneider von sich: "Das möchten wir uns nicht nachsagen lassen." Die Stadt unterstütze sehr wohl Künstlervereine und regelmäßige Ausstellungen.
"Individuelle Förderung ist jedoch nicht unsere Aufgabe", stellt Schneider klar. "Da bewegt sich jeder Künstler auf einem freien Markt." Gleichwohl sieht er die geplante Ausstellung kritisch: "Eine solche Hauruck-Aktion halte ich nicht für glücklich." Die Bewerbungsfrist läuft am Freitag ab.