Museumsreihe: Das Lieblingskunstwerk ist ein Buch
Prominente Krefelder erklären ihr Lieblingsbild: Buchhändlerin Birgitt Schweren-Wolters liebt Kandinsky.
Krefeld. Bücher sind ihre ganze Leidenschaft. Ein ganz besonderes Exemplar hat die bekannte Krefelder Buchhändlerin Birgitt Schweren-Wolters jetzt im Kaiser-Wilhelm-Museum zu ihrem persönlichen Lieblingskunstwerk erklärt. Sie folgte damit einer Einladung der Freunde der Kunstmuseen. Folge acht der kurzweiligen Reihe "Prominente Krefelder erklären ihr Lieblingsbild."
Birgitt Schweren-Wolters war Inhaberin der Buchhandlung Uhrig, seit 2003 ist sie zweite Filialleiterin bei Thalia und organisiert dort Lesungen und anderes. Für Kunst interessiert sie sich schon lange, nutzte bereits während ihrer Ausbildung die Mittagspause oft zu einem Besuch im Kaiser-Wilhelm-Museum.
Künstler wie Kandinsky gefielen ihr bereits damals, sein wunderbares Künstlerbuch "Klänge" entdeckte sie erst jetzt in der aktuellen Campendonk-Schau - und erklärte es spontan zu ihrem Lieblingskunstwerk. Das 1913 erschienene Werk ist selbst ein prächtiges Kunstwerk. Es enthält wunderschöne Holzschnitte, schwarzweiß und farbig, dazu Gedichte vor allem in lautmalerisch expressiver Sprache. Es war die große Zeit des "Blauen Reiter". Kandinsky lebte damals mit Gabriele Münter im bayrischen Murnau.
Literatur, Kunst und Musik verbinden sich gleichermaßen in diesem außergewöhnlichen Werk, dessen aus dem synthetischen Denken stammende Kunstauffassung auch Schweren-Wolters entgegenkommt. Sie schätzt es auch heute an Büchern, wenn darin andere künstlerische Bereiche eingebunden sind. So spielt in Pascal Merciers neuem Roman "Lea" ein Bach-Werk eine wichtige Rolle. Die Buchhändlerin schloss mit einer kurzen Lesung der Kandinsky-Texte den Abend klangvoll ab.