My Fair Lady unter dem Sternenhimmel
„Klassik im Stadtwald“ in einer zauberhaften Umgebung. Mängel in der Tontechnik.
Krefeld. Südliche Temperaturen und Sternenhimmel boten den perfekten Rahmen für das Open-Air-Konzert "Klassik im Stadtwald", das den krönenden Abschluss der Krefelder Familienwoche bildete. Bereits im vergangenen Jahr hatte das durch stimmungsvolle Beleuchtung zauberhafte Ambiente am Stadtwaldweiher hunderte Besucher angelockt.
"Wenn eine Veranstaltung in Krefeld zum zweiten Mal stattfindet, ist sie bereits Tradition" so Oberbürgermeister Gregor Kathstede bei seiner Begrüßung. Mit Dank an die Denkmalstiftung wies er auf den frisch renovierten Deuß-Tempel hin, der in festlichem Licht erstrahlte und von Statisten in historischen Kostümen belebt wurde. Viele Zuhörer verfolgten von Booten aus das Konzert, was ebenfalls für stimmungsvolle Bilder sorgte. Gegenüber dem Tempel, auf einer schwimmenden Bühne, präsentierten sich die Künstler des Abends.
Begleitet vom "Sollbrüggen Salonorchester", das von Musikschul-Chef Ralph Schürmanns geleitet wurde, gestalteten die Ricardo Marinello (Tenor) und Markus Wöckel (Bariton) ein breit gefächertes Programm. Im ersten Teil ging es mit Arien von Bellini und neapolitanischen Liedern sehr italienisch zu. Ob "La Serenata" oder "O Sole mio"- das Publikum ließ sich vom sentimentalen Grundton der meisten Lieder mitreißen.
Im zweiten Teil gesellte sich Sopranistin Chao Li Chen dazu, Gesangslehrerin an der Musikschule. Mit Ausschnitten aus "My Fair Lady" und "Die lustige Witwe" folgten Hits aus Operette und Musical. Alte Schlager wie "Man müsste Klavier spielen können" und "Bel Ami" ergänzten das insgesamt etwas angestaubte Programm.
Immer wieder hatten die Sänger mit der schlechten Tonqualität zu kämpfen, was den Hörgenuss teilweise sehr einschränkte. Zum Abschluss sangen sie "Tonight" aus der "Westside Story". Dazu gab es ein kleines Feuerwerk, bei dem vom Deuß-Tempel ein pyrotechnischer Wasserfall in den Weiher floss. Erst nach mehreren Zugaben entließ das begeisterte Publikum die Künstler.