Oper: Musikalischer Sog aus Traum und Realität
„Der Untergang des Hauses Usher“ feiert Premiere.
Krefeld. Tenor Johannes Preißinger hat es bei den Proben auf den Punkt gebracht: "Für mich ist das hier alles Usher", soll er gesagt haben - und wer im Großen Saal des TaZ steht, ahnt schon Tage vor der Premiere von "Der Untergang des Hauses Usher", was er damit meinte. Das Horrorhaus aus einer Novelle von Edgar Allen Poe nimmt mit seinen Treppen, Türen und Gängen nicht nur die Bühne in Beschlag, sondern erstreckt sich über den Orchestergraben bis hinein ins Publikum.
Hier soll die Schauermär ihren Grusel entfalten. "Die Atmosphäre spielt die Hauptrolle", sagt Regisseur Christian Tombeil. "Von Anfang an soll man spüren: Hier stimmt etwas nicht." Wie William (Michael Kupfer), der seinen Jugendfreund Roderick Usher (Preißinger) und dessen Schwester Madeline (Isabelle Razawi) besucht, soll der Zuschauer in einen obskuren Sog aus Realität und Traum geraten.
Dafür sorgt in erster Linie die Musik von Philip Glass, der 1988 nach Poes Novelle seine Oper komponierte. Der Filmkomponist setzte auf konsequente Düsternis: "Fagott, Kontrabass, Cello und sehr viel Moll", fasst der Musikalische Leiter Kenneth Duryea zusammen. "Dem Klangteppich kann man sich nur schwer entziehen", verspricht Tombeil. cel
Premiere am Samstag, 20 Uhr. Karten an der Theaterkasse: Ruf 805 125.