Operngala im TaZ: Chor und Orchester stimmen auf die Spielzeit ein
Krefeld. Die Neugier war groß: Mit der restlos ausverkauften Operngala begann am Samstagabend im Theater auf Zeit (TaZ) die neue Spielzeit. Die Häppchen, die musikalisch wie kulinarisch gereicht wurden, fanden beim Publikum großen Beifall.
13 Ausschnitte aus russischen, französischen und italienischen Opern stammten sämtlich aus dem späten 19. Jahrhundert, allein das schmeichelnde "La ci darem la mano" entstand früher. Das Duett aus Mozarts Don Giovanni gefiel besonders, weil Debra Hays und Michael Kupfer auch ein bisschen spielten. Fünf Sängerinnen und vier Sänger, Chor und Extrachor der Vereinigten Städtischen Bühnen sangen ihre Lieder als viel versprechenden Vorgeschmack auf die Saison. Generalmusikdirektor Graham Jackson und die Kapellmeister Kenneth Duryea und Giuliano Betta dirigierten.
Mit der Akustik war das Publikum recht zufrieden: "Es ist eine Halle, und dafür ist es prima", sagte ein Stammgast der Operngala. Das Dröhnen der Lüftung fiel kaum ins Gewicht. Intendant Jens Pesel moderierte die Gala wie immer mit Zitaten und Kommentaren. Der Witz aus der Pilotenkanzel wurde allerdings angesichts des Unglücks in Madrid als unpassend empfunden
Das Motto der Gala, "Flieg, Gedanke", stammte aus Nabuccos Gefangenenchor, der auch zum Ende des ersten Teils gesungen wurde. Pesel schilderte, wie ihn bei der Besichtigung der Halle auf dem SWK-Gelände der Gedanke anflog: "Hier könnte man Theater spielen!" Und wie aus seiner Idee Wirklichkeit wurde.
An diesem ersten Abend wirkte alles perfekt durchorganisiert, die Abläufe funktionierten. Die Stimmung war heiter, die Musik und die Solisten gefielen, das Mobiliar erwies sich als bequem. Auch die Kühle des Abends hinderte nicht am Feiern, Essen und Plaudern in den Zelten vor der Halle. Ein geglückter Auftakt: Chapeau, Theater auf Zeit!