Budenzauber Ravel und Bosch im Puppentheater
Stücke zu Malerei und Komponisten gehören zum Programm des „Budenzaubers“ vom 19. September bis 10. Oktober.
Krefeld. Mit fünf Puppentheater-Stücken für Erwachsene lädt das Kulturbüro zum „Budenzauber“. Alle zwei Jahre läuft diese Reihe, die diesjährige ist die vierte. Das Figurentheaterfestival beginnt am 19. September und endet am 10. Oktober. Alle fünf Termine sind an Wochenenden, immer ab 20 Uhr.
„Reiz und Herausforderung des modernen Puppentheaters liegt darin, dass die Akteure zu sehen sind“, sagt Kulturdezernent Gregor Micu, „der Darsteller verschmilzt mit seinen Puppen.“ Er gibt zur Eröffnung von „Budenzauber“ am 19. September in der Fabrik Heeder eine Einführung, und die fünfköpfige Band Pagivil kommt mit internationaler Folklore und Melodien aus Ländern von Irland bis Lateinamerika.
Die Vielfalt der diesjährigen Auftritte zeigt sich auch in den Bezügen der einzelnen Stücke zu Malerei oder Erzähltradition. Marc Schnittger mit dem „Garten der Lüste“ bezieht sich auf eine Gemälde des niederländischen Malers Hieronymus Bosch. Der Kieler Puppenbauer kombiniert Figurentheater, Schauspiel und Klangwelt zu einer fantastischen Schau auf die Sehnsüchte des Menschen.
Auch der zweite Theaterabend findet in der Fabrik Heeder statt. Zu „Königs Weltreise“ lädt das „Theater Handgemenge“ aus Ballwitz in Mecklenburg-Vorpommern ein. „Königs Weltreise“ zeigt eine abenteuerliche und surreale Tour um die halbe Welt. In diesem Schattenspiel sind mehr als 60 Figuren auf der Leinwand. (25. September, Fabrik Heeder an der Virchowstraße).
Der mittlere Abend des Budenzaubers ist dem französischen Komponisten Ravel gewidmet. Im „Konzert für eine taube Seele“ stellt das Puppentheater Halle einen Ausschnitt aus Ravels Leben dar. Die Besonderheit: Pianistin Ragna Schirmer spielt dazu Stücke des französischen Komponisten (Sonntag, 4. Oktober, Fabrik Heeder). Bekannt ist diese Inszenierung durch einen Film auf Arte.
Das Berliner Theater Zitadelle gastiert im Hülser Blauen Haus. „Die Berliner Stadtmusikanten“ — Kuh, Wolf, Katz und Spatz — wollen etwas Besseres finden als den Tod. Skurril und kurzweilig sind sie unterwegs und entziehen sich dem klischeehaften schlecht gelaunten Pflegepersonal in einem Altenheim (Freitag, 9. Oktober, Blaues Haus).
„Adams Äpfel“ ist das abschließende Stück vom Budenzauber. Das Theatrium Figurentheater aus Dresden war schon häufiger zu Gast in Krefeld und erzählt in diesem Stück von der Konfrontation eines Gutmenschen mit der Realität von Rechtsradikalen (Samstag, 10. Oktober, Fabrik Heeder).
„Die Stücke sind komödiantisch und tragen eine wichtige Botschaft“, sagt zusammenfassend Jürgen Sauerland-Freer, Leiter des Kulturbüros. Zur Finanzierung des diesjährigen Budenzaubers trägt die Krefelder Gebrüder-Kickartz-Stiftung bei: „Ohne diesen Partner könnten wir die Reihe nicht veranstalten“, sagt Gregor Micus.