Schauspieler Adrian Linke: Horror-Doc auf Schulbesuch
Prinz-Ferdinand-Schüler bereiten dem Schauspieler Adrian Linke einen bühnenreifen Auftritt. Der steht ihnen Rede und Antwort.
Krefeld. Es ist ein Auftritt der besonderen Art und schon die Begrüßung auf dem Schulhof kommt filmreif ‘rüber. Theaterstar Adrian Linke ist an der Prinz-Ferdinand-Hauptschule zu Gast und die Jungen und Mädchen der Klasse 10 erwarten ihn mit „Herzlich willkommen“-Plakaten.
Zwei Mitschüler stellen die „Blues Brothers“ dar. „Besser geht‘s nicht, Wahnsinn“, freut sich der Schauspieler und gesellt sich fürs erste Foto zu den Jugendlichen.
Zum Treffen am Mittwochmorgen um 9 Uhr kam es so: Die Schülerinnen und Schüler waren mit ihrer Musikgruppe unter Leitung von Konrektorin Angelika Brünsing einige Male im Theater. In Berlin sahen sie „Tanz der Vampire“, in Krefeld die „Blues Brothers“ und „Die Rocky Horror Show“. Schnell war der Wunsch geboren, den Titelhelden der Stücke Elwood Blues und Dr. Frank N Furter in einer Person näher kennenzulernen.
Am Mittwoch kommt Linke ganz entspannt in Jeans und Kapuzenshirt zu den jungen Leuten in die Klasse. Der Raum ist mit Theaterplakaten und -requisiten hübsch geschmückt. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben ihre Lieblingsszenen. „Die kleinen Polizeiautos gefielen mir gut“, und: „Klasse war es, als das Monster an der Tür stand“, finden Volkan Arslan und Behar Isaku, die auch in die Rolle der Blues Brothers geschlüpft sind.
Tugba will wissen, was den Mann inspiriert hat, Schauspieler zu werden. Seine Antwort: „Weil ich mich mit Sprache und Literatur beschäftigen wollte.“ Er sei als Teenager von einer professionellen Gruppe infiziert worden.
„Die Schauspielerei ließ mich nicht mehr los.“ Und ja: „Lampenfieber kenne ich auch. Vor der Premiere ist das volle Brett; wenn das Stück länger läuft, nimmt auch die Nervosität ab.“ Einen Texthänger hatte er schon. „Ich war der künftige Schwiegersohn und sollte die Eltern der Braut um die Hand ihrer Tochter bitten. Da war der Text weg. Die Kollegen halfen mir weiter“, plaudert er ungezwungen.
Die Jugendlichen lachen und bedauern es, weder Reis noch Toilettenpapier zur Horror Show dabei gehabt zu haben. Linke erinnert sich, als Schüler mit seiner Klasse beim Griechen gegessen und danach das Theater besucht zu haben. „Die anderen Zuschauer fanden uns nicht so toll.“ Er erkundigt sich auch nach den Berufsplänen der Mädchen und Jungen. Sie wollen Maurer werden, Heizungsinstallateur oder weiter zur Schule gehen. Bevor das Schuljahr zu Ende ist, steht noch ein Besuch von „Starlight-Express an.“
Fazit von Volkan: „Ich habe mich vorher nicht für das Theater interessiert; das ist jetzt anders. Es sind wenige Jugendliche dort.“ Nach dieser Schulstunde der besonderen Art gibt Linke jede Menge Autogramme und die Schüler schießen Handyfotos mit dem Bühnen-Star zum Anfassen.