Schüler musizieren: Die Sprache, die jeder versteht
Der Bläserkreis des Gymnasiums am Stadtpark musiziert mit Partnern aus Polen und Tschechien.
Krefeld. Die Schüler tragen Instrumententaschen in den Händen oder auf den Schultern. Sie betreten die Aula, stellen ihre Stühle zurecht und warten auf Musiklehrer Jürgen Vey.
Christian Mersmann schleppt eine riesige Tuba zu seinem Stuhl, Saskia Gietz und Marie Ströer nehmen ihre Klarinetten aus den Futteralen - Bläserstunde der 6. Klassen im Gymnasium am Stadtpark.
Wer sich für eine Bläserklasse interessiert, dem leiht die Schule ein Instrument. Sie lässt die Kinder gemeinsam musizieren, leitet sie auch einzeln oder in kleinen Gruppen an.
Im März zeigen die Nachwuchsmusiker ihr Können beim "Musiktag" im Seidenweberhaus, gemeinsam mit Altersgenossen aus Polen und Tschechien - eine Schulpartnerschaft der besondern Art.
"Diese Klasse ist sehr lieb und fleißig", lobt Musiklehrer Vey. Seine Schüler können schon "Jingle Bells" schmettern oder "Fun, fun, fun". Bei der Auswahl der Stücke orientiert Vey sich an deren Musikgeschmack.
"Mit den Oberkrainern kann ich hier nichts reißen", sagt er. Dafür mit flotten Melodien, bekannt aus Kinofilmen oder aus dem Radio.
Manche der Nachwuchsmusiker lernen erst auf dem Gymnasium Blasinstrumente kennen. Dennoch kommen bei dieser 6. Klasse schon beachtliche Melodien mit ziemlich schwierigen Rhythmen zustande.
Auch in der 5, 7. und 8. Klassenstufe gibt es eine Bläsergruppe. 140 Schüler gehören insgesamt dazu.
Was sie drauf haben, was der Chor und die kleineren Ensembles können, werden sie beim "Musiktag" vorspielen. Schuldirektor Rolf Nagels und Musiklehrer Vey haben zwei ausländische Schulorchester zum gemeinsamen Musizieren eingeladen.
Aus dem polnischen Stettin und dem tschechischen Vitkov kommen Gruppen, die mit den Stadtpark-Schülern im Seidenweberhaus auftreten. Man korrespondiert und mailt derzeit auf Englisch und ein bisschen auf Polnisch - unter Lehrern und Schülern gibt es welche mit polnischer Herkunft. Und der Direktor aus Tschechien spricht Deutsch.
Die Jugend wird sich einer ganz anderen Sprache bedienen. Notenblätter sind schon hin und her geschickt worden: Musik ist eben universal.