So wurde in Krefeld Textilkunst gelehrt

Ausstellung: Die Hochschule Niederrhein zeigt die Geschichte der Ausbildung von 1855 bis heute.

Krefeld. Die Ausstellung "Textil-Kultur in Krefeld" zeigt von Mittwoch bis zum 8. Februar Krefelder Textilgeschichte von der Höheren Webeschule 1855 bis zum Ende der Krefelder Textilingenieurschule 1971. Sie ist zu sehen in den Räumen des Fachbereich Design der Hochschule Niederrhein am Frankenring. Die von Professor Angelika Rösner betreute Schau ist der dritte Teil beim Krefelder textilen "Stoffwechsel" des Niederrheinischen Herbstes.

Noch bis zum 9. Dezember zeigt der Verein "Kunst und Krefeld" an der Girmesgath Werke der Künstlerlehrer Itten, Muche, Pfeiffer sowie Elisabeth und Gerhard Kadow. Außerdem demonstriert das "Haus der Seidenkultur", die ehemalige Paramentenweberei Gotzes an der Luisenstraße, unter dem Titel "Webkunst heißt Kunst weben", wie kompliziert es ist, auf einem Jaquardwebstuhl den Farbkreis von Johannes Itten zu weben.

Die Schau beschreibt die unterschiedlichen zeitlichen Stufen der textilkünstlerischen Ausbildung in Krefeld. Sie beginnt mit der 1849 gegründeten "Provincial-Gewerbeschule zu Crefeld", um Nachwuchs für die mehr als neunzig Unternehmen der niederrheinischen Seidenindustrie zu unterrichten, über die nur sechs Jahre später errichtete "Crefelder Höhere Webeschule" in Gebäuden des heutigen Fichte-Gymnasiums bis hin zur Gründung der Fachhochschule Niederrhein 1971, mit der die über 120-jährige Tradition ein Ende fand.

Die Ausstellung zeigt auch markante Beispiele des textilen Designs Krefelder Provenienz, vor allem Dekorationsstoffe sowohl in Web- als auch Drucktechnik sowie einen Überblick über die Lehrenden der 1938 aufgelösten Flächenkunstschule und der anschließenden Fachschule und der künstlerischen Klassen zwischen 1945 und 1971.

Eröffnet wird die Ausstellung am Frankenring am Mittwoch um 18 Uhr.