Symposion zum Beuys-Block - Die Stadt möchte Werke sichern
Ein zweitägiges Experten-Treffen widmet sich ab Freitag der Werkgruppe von Joseph Beuys im Krefelder Museum.
Krefeld. Einer bedeutenden Werkgruppe von Joseph Beuys (1921-1986) im Krefelder Museum ist von kommendem Freitag an ein zweitägiges Experten-Treffen gewidmet. Der Düsseldorfer Kunstprofessor hatte 1977 sieben zentrale Werke im Museum als "eigenständige permanente Installation" zusammengefasst.
Die Werkgruppe mit der von Beuys fest im Museum in einem Regal geschichteten Materialsammlung "Barraque D'Dull Odde" als Zentrum sei weltweit eine der wenigen Rauminstallationen des bedeutenden Künstlers, die an ihrem Ursprungsort unverändert erhalten ist, teilte der Freundeskreis des städtischen Museums am Dienstag mit.
Der Entstehung und Bedeutung dieser von der Kunstwissenschaft weniger beachteten Krefelder Arbeit wollen die Beuys-Experten in Vorträgen und Diskussionen nun nachgehen, erklärten die Organisatoren des Treffens.
Durch den jüngsten Abzug der Privatsammlung Lauffs aus Krefelds Museum besteht nach Einschätzung von Kunstfreunden die Gefahr, dass diese Installation auseinandergerissen werde. Der Verband Rheinischer Museen hatte an unlängst an die Sammlerin Helga Lauffs (82) appelliert, den Beuys-Block insgesamt am Ort zu erhalten: "Ein großes Kunstwerk wäre sonst zerstört."
Wie ein Sprecher der Stadt Krefeld am Dienstag betonte, bemühe sich die Kommune derzeit um Gespräche mit dem Anwalt der Sammler- Familie. Natürlich habe die Stadt den Wunsch, den Beuys-Block im städtischen Kaiser Wilhelm Museum zu erhalten.
Über die Bedingungen sei jedoch mit der Sammlerin "grundsätzliche Vertraulichkeit" vereinbart worden. Ihr Anwalt hatte vor Kurzem von Verhandlungen "mit dem Ziel einer gütlichen Einigung" berichtet.
Die Kunstsammlerin Helga Lauffs hat etwa 500 Werke ihrer hochkarätigen Privat-Sammlung zeitgenössischer Kunst aus dem Museum abgezogen, um sie über eine Londoner Galerie und bei einer Sotheby's- Auktion zu verkaufen.
Ein weiterer Teil soll wieder an ein Museum gegeben werden. Die Kollektion war seit 1968 von Walther und Helga Lauffs in enger Abstimmung mit den Direktoren des Kaiser-Wilhelm- Museums zusammengetragen und dem Museum als Leihgabe überlassen worden.