Theater: Amouröse Verwicklung per Telefon-Flatrate

Bei den Proben zu „Der letzte der feurigen Liebhaber“ waren Rüdiger Höfken und Betty Ixkes 250 Kilometer voneinander entfernt.

Krefeld. Bei diesen Telefonaten hätte Neil Simon wohl gerne Mäuschen gespielt. Anzunehmen, dass es dem Meister absurder Situationskomik und bissiger Dialoge gefallen hätte, Betty Ixkes und Rüdiger Höfken bei ihren "Telefonproben" für sein Stück "Der letzte der feurigen Liebhaber" zuzuhören. "Rüdiger hat beruflich viel in Luxemburg zu tun", sagt die Leiterin des Podio-Theaters. "Aber wir konnten trotzdem weiter proben - Flatrate sei Dank!"

Ixkes und Höfken, privat wie komödiantisch seit langem ein Paar, werden Simons amouröse Verwicklungen am Freitag und Samstag erstmals im Podio aufführen. Sie haben die Komödie aus dem Jahr 1969 in die späten Siebziger verlegt und ihre Wohnzimmerbühne mit psychedelisch grünen Vorhängen, einer Musiktruhe und einem biederen Altherren-Sofa ausstaffiert.

Die Szenerie stellt die Wohnung der Mutter von Barney Silberman dar: Nach zwei Jahrzehnten glücklicher Ehe will der Mittvierziger (Höfken) es noch mal so richtig wissen. Er nutzt Mamas Heim als Liebesnest, um mit drei verschiedenen Frauen anzubandeln, alle gespielt von Betty Ixkes.

"Keine Sorge, man trennt das komplett", sagen Höfken und Ixkes über die Wechselwirkungen von Privatleben und Bühnengeschehen. "Es war einfach mal wieder Zeit, dass wir zwei zusammen auf der Bühne stehen." Die Vorlage war schnell gefunden: Simon, berühmt durch seine verfilmten Stücke "Sonny Boys" und "Ein seltsames Paar", passt perfekt zum Wohnzimmertheater - und zu den leidenschaftlichen Komödianten, die es betreiben.

Podio, Jägerstraße 26, Premiere am 6. März (ausverkauft). Karten für 20. März, 19. April: 0172/29 47 966.