Theater-Sanierung: Der Teufel steckt in vier Details
Baudezernent Thomas Visser nennt Gründe für die Verteuerung. Und erntet Kritik.
Krefeld. Nur widerwillig rückt der Baudezernent die Einzelheiten heraus. Es sind auch keine guten Nachrichten, die Thomas Visser den Politikern am Dienstag Abend im Kulturausschuss zu verkünden hat.
Wie die WZ bereits im April berichtete, kostet die Theater-Sanierung weitere 365 000 Euro mehr als vorgesehen. Es ist der zweite Batzen, der oben drauf kommt - im November 2008 hatte die Politik schon zähneknirschend um 1,3 Millionen Euro aufgestockt. Die Gesamtkosten für die Sanierung liegen nun bei mehr als neun Millionen Euro.
Doch Details zum neuerlichen Kostenanstieg will Visser nicht nennen: Es gebe "keine abgestimmte Verwaltungsmeinung". Das war schon im April so.
Kritik gibt es daraufhin von allen Fraktionen. "Sie erzeugen damit Misstrauen", sagt FDP-Fraktionschef Joachim C. Heitmann. "Das ist ausgesprochen ungeschickt." Erst jetzt gibt der Dezernent Details bekannt.
Die Verteuerung habe mit vier Bereichen zu tun: Es gebe erweiterte Vorgaben beim Brandschutz und statische Probleme an der rückwärtigen Fassade. Auch der Aufzug und die Tontechnik werden laut Visser teurer als geplant. Heitmanns Vermutung, das Geld sei ohnehin schon ausgegeben, tritt Visser jedoch entgegen: "Wir lassen kein Unternehmen für Geld arbeiten, das noch nicht freigegeben ist." Ende Juni im Rat soll die Politik über eine weitere Erhöhung entscheiden.
Visser verteidigt derweil die defensive Haltung der Verwaltung: "Vor einer seriösen Prüfung geben wir keine Informationen heraus." Es sei ungünstig, dass in Krefeld "ständig jemand eine neue Zahl hört und damit durch die Stadt läuft".
Ohnehin seien zunächst zwölf Millionen Euro für die Sanierung veranschlagt gewesen, die radikal zusammen gestrichen wurden: "Wir hangeln uns von Teilsanierung zu Teilsanierung. Die Folge ist, dass wir in fünf bis zehn Jahren wieder mit dem Hilti-Bohrer durch das Gebäude laufen."