Tierbilder: Die gefährliche Schönheit des Schneeleoparden
Zooscheune zeigt Gemälde von Ursula Lemke.
Krefeld. "Fremde Freunde" - unter diesem Titel wird morgen in der Scheune des Krefelder Zoos eine Ausstellung mit Tierbildern von Ursula Lemke eröffnet. Die Krefelder Künstlerin hatte dort bereits 2002 Bilder zu diesem Thema gezeigt. Damals hieß die Schau "Tiere - Spiegel und Begleiter", der jetzige Titel unterstreicht nicht nur Ähnlichkeit und Nähe zur wilden Tierwelt, sondern auch die Fremdartigkeit und Distanz. Respekt vor den Tieren und ein sensibler Blick für ihre Eigenheiten kennzeichnen die in unterschiedlichsten Techniken ausgeführten Bilder. Eine feine Farbstiftzeichnung zeigt eine Pavian-Mutter mit Kind, ein Aquarell hält den Moment fest, in dem ein Schwan seine Schwingen ausbreitet. Von ornamentaler Pracht ist das Pfauenrad, konzentriert und elegant reckt sich der schlanke Serval. "Dichtung und Wahrheit" hat die Künstlerin die humorvolle Begegnung von Nashorn und Papagei genannt, die sie als Bild inszeniert hat. Auch leise, kritische Töne klingen an, wenn sie den Pinguinen den Titel "Eiszeit?" gibt. Schönheit und Gefährlichkeit spiegeln sich in den graziösen Köpfen der Schneeleoparden wider. Lemke malte sie beim Warten auf ihr Futter. "Tiere sind ein unverhüllter Spiegel von uns selbst", sagt die Künstlerin. Was bei den Affen am besten zum Ausdruck kommt. Die Bilder fangen auch Stimmungen ein: Melancholie liegt über dem Bild einer alten Äffin, ein anderer Artgenosse betrachtet verwundert sein Spiegelbild. Lemke hat auch einen Blick für den Zoo als Park, wie es die wunderschönen Aquarelle von einer Rubinie belegen. Die unterschiedliche Farbigkeit und Atmosphäre der Jahreszeiten spiegelt sich in dem alten knorrigen Baumstamm wider (bis Ende April).