Toi-toi-toi, Theater startet in neue Saison

Vor der ersten Premiere werden alle Mitarbeiter vom Generalintendanten begrüßt. Große Aufgaben seien zu bewältigen, so Grosse.

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Krefeld. Foyer und Zuschauerraum des Krefelder Theaters sind von Stimmengewirr erfüllt. Noch bevor in wenigen Tagen zur ersten Premiere wieder das Publikum ins Haus kommt, treffen sich alle Theatermitarbeiter zur traditionellen Begrüßung. „Das sieht ja schon gut besucht aus“ “, stellt Generalintendant Michael Grosse fest, als er von der Bühne herab ins Parkett blickt.

Neben ihm steht Kulturdezernent Gregor Micus, der als Vertreter der Stadt Grußworte überbringt. „Wenn am 30. August der Startschuss wieder fällt, freue ich mich auf das schöne Programm“ so Micus. Zugleich dankt er den Akteuren vor und hinter der Bühne für ihre durch „Herzblut und Engagement“ gekennzeichnete Arbeit.

Micus weist auf die finanzielle Planungssicherheit des Theaters bis 2020 hin, was eine in Deutschland einmalige Situation sei. Dass auch die künstlerischen Vorstände ihre Anschlussverträge unterzeichnet haben, hebt Micus ebenfalls hervor.

Seinen besonderen Dank richtet er an Geschäftsführer Reinhard Zeileis, der als „Urgestein des Theaters die Kommandobrücke nach 27 Jahren verlassen wird“. Spontaner Applaus setzt ein.

Nachdenkliche Töne schlägt dagegen der Generalintendant an. Die letzte Spielzeit sei wieder sehr kräftezehrend gewesen und es stelle sich die Frage, wie lange man diese Belastungen noch durchhalten könne. „Wir brauchen eine veränderte Schwerpunktsetzung“ betont er.

Die geballte Folge großer attraktiver Stücke wie jetzt zu Spielzeitbeginn mit „Carmina Burana“ und „Rosenkavalier“ könne objektiv so nicht weiter gehen. Als positiv verzeichnet er, dass das Soll an Einnahmen sogar übererfüllt ist und das Interesse des Publikums auch zur neuen Spielzeit wieder intensiv sei.

Trotz der langfristigen Planungssicherheit seien die beiden kommenden Geschäftsjahre eine Herausforderung für das Haus, da eine Mehrbelastung von einer Viertelmillion zu erwirtschaften sei. Ein neu gewählter Betriebsrat und Arbeitsgruppen sollen laut Grosse auch dazu beitragen, die Probleme vertrauensvoll zu meistern.

Dann wendet sich der Intendant den personellen Themen zu. Mit einer Gedenkminute ehrt das Ensemble den vor wenigen Tagen überraschend verstorbenen Mitarbeiter der Technik Joachim Juraschek. Einige neue Mitarbeiter vor und hinter den Kulissen werden kurz begrüßt.

Dann gibt es einen herzlichen Applaus für Schauspielerin Eva Spott, die ihr dreißigjähriges Bühnenjubiläum begeht, sowie Manfred Schulze. Seit 1978 bei den Niederrheinischen Sinfonikern als Orchesterwart tätig, geht er jetzt in den Ruhestand. „Dann sollten wir jetzt einfach an die Arbeit gehen“, bemerkt Grosse zum Schluss.

Mit der traditionellen Theaterformel „Toi-toi-toi“ beendet er die Begrüßung, der Startschuss für die neue Spielzeit ist gefallen.