Uerdingen: Dujardin-Sommerkino kommt wieder
Die Organisatoren sind mit der Premiere zufrieden. Im nächsten Jahr möchten sie das Angebot ausbauen.
Krefeld. Matthias Heuser ist müde, aber ziemlich zufrieden. Beides kann man dem jungen Filmproduzenten am Telefon anmerken. Sieben Tage und Nächte lang haben er und seine Mitstreiter das Sommerkino in der Weinbrennerei Dujardin am Laufen gehalten. „Das Konzept wurde gut angenommen“, sagt Heuser. „Wir machen 2014 weiter — dann vielleicht sogar zwei Wochen lang.“
Mehr als 1000 Zuschauer hat der Veranstalter an sieben Abenden gezählt. Fast immer waren die rund 200 Plätze so gut wie ausverkauft. Einzige Ausnahme: das Science-Fiction-Epos „Independence Day“. Vielleicht hatten die Programmmacher ihr Motto „Kultfilme“ in diesem Fall etwas zu großzügig ausgelegt. „Wir möchten beim nächsten Mal mehr Struktur reinbringen“, kündigt Heuser an.
Das könnte ein klares Bekenntnis zu heimischer Kinoware bedeuten. In diesem Jahr jedenfalls sind deutsche Klassiker wie „Bang Boom Bang“ oder „Knockin’ on Heaven’ Door“ besser gelaufen als die US-Produktionen. „Wir könnten uns auch vorstellen, den ,Tatort’ am Sonntag auf großer Leinwand zu zeigen“, sagt Heuser. Französische Filme seien ebenfalls denkbar. „Aber wir möchten nicht zu arthauslastig werden.“
Denn ein Teil des Erfolgsgeheimnisses scheint die klare Abgrenzung zu anderen Anbietern zu sein. Während im Schlachtgarten eher Programmkino-Ware läuft, bringt das Open-Air-Kino an der Rennbahn aktuelle Kassenschlager und Geheimtipps — dazwischen ist Platz für Heusers Kultfilme. „Jedes Kino hat seine Berechtigung“, sagt er. Er will die anderen Anbieter sogar ansprechen, ob gemeinsame Geschenk-Boxen für das „Krefelder Kino-Dreieck“ denkbar sind.
Für dieses Jahr ist Heuser erst mal froh, dass er plusminus null aus der Sache rausgeht. Das liegt auch daran, dass die Schauspieler und Kabarettisten, die das Vorprogramm bestritten, ohne Gage auftraten. „Wir haben kaum Budget, aber viel Idealismus“, sagt Heuser. „Dafür haben wir das Maximale herausgeholt.“
Genau so sieht das Matthias Melcher, Hausherr bei Dujardin. „Die haben das souverän durchgezogen“, lobt er. Das Open-Air-Kino passt perfekt ins Melchers Konzept, das alte Gemäuer zu beleben: „Wir wollen kein angestaubter Laden sein, sondern auch junge Leute locken.“ Deshalb möchte Melcher im nächsten Jahr „noch kultiger“ werden. „Blues Brothers“ steht auf seiner Wunschliste und natürlich die „Rocky Horror Picture Show“ — inklusive Reis und Klopapier.