Wie Tanz Kindern helfen kann
Am Donnerstag beginnt das Festival „Dynamo“ in der Fabrik Heeder.
Krefeld. Ein Dynamo am Fahrrad verwandelt Bewegung in Energie: So soll auch das gleichnamige Tanzfestival funktionieren, das Donnerstag und am Freitag erstmals in Krefeld stattfindet. Kinder und Jugendliche tanzen in der Fabrik Heeder und sehen professionelle Choreografien auf der Bühne.
Das ist ein Projekt ganz nach dem Geschmack von Kulturdezernent Gregor Micus, der auch für Krefelds Schulen zuständig ist. „Bildung findet ja längst nicht mehr nur in Schulen statt“, sagt Micus. „Es geht darum, den ganzen Menschen mit seinen Sinnen und Fähigkeiten anzusprechen.“
Beim Tanz passiert das automatisch: Er bezieht auch Kinder ein, die schlecht Deutsch sprechen oder eine Behinderung haben. „Diese Kinder sind oft wie ausgewechselt, wenn sie tanzen“, erzählt Martina Ketterer vom NRW-Landesbüro Tanz. In einer Schulproduktion habe sogar ein autistisches Mädchen die Hauptrolle übernommen. „Die Mutter war baff, wie ihre Tochter das hinbekommen hat.“
Bei „Dynamo“ präsentiert ein Dutzend Schulen aus der Region eigene Tanzproduktionen. Aus Krefeld sind die Gesamtschule Kaiserplatz, die Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule und die Josef-Hafels-Schule dabei. Auch die „Tigers“, ein Tanzprojekt für Jungs am Werkhaus, treten auf. Die jüngsten Tänzer sind erst sechs Jahre alt, die ältesten 19. „,Dynamo’ soll die Vielfalt sichtbar machen“, sagt Gitta Roser, ebenfalls vom Landesbüro Tanz.
Gemeinsam mit dem Krefelder Kulturbüro zeichnet die Einrichtung des Landes NRW für „Dynamo“ verantwortlich. Die Zusammenarbeit ist in den vergangenen Jahren in gleichem Maße gewachsen, wie Krefeld sich immer entschlossener auf der Landkarte des zeitgenössischen Tanzes positioniert hat.
Für Jürgen Sauerland-Freer und Dorothee Monderkamp vom Kulturbüro ist „Dynamo“ ein weiterer Baustein. „Auch bei unserem eigenen Festival ,Move!’ haben wir verstärkt auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gesetzt“, sagt Sauerland-Freer. „Es ist schön, dass sich das nun mit ,Dynamo’ fortsetzt.“