Ostwall Kurze Ampelphase nervt die Krefelder (mit Video)

Die neue Haltestelle Ostwall wird insgesamt gut angenommen. Doch an manchen Stellen muss nachgebessert werden.

Die neue Ostwall-Haltestelle wird ganz gut angenommen, doch es gibt auch Kritikpunkte.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Knapp vier Wochen ist die Haltestelle Ostwall in Betrieb und wird insgesamt gut angenommen. Die Straßenbahnen und die K-Bahn fahren wieder die gewohnten Strecken, Umsteigen ist problemlos möglich. Dennoch gibt es eine Reihe von Punkten, die noch nachgebessert werden müssen. Die WZ hat sich vor Ort umgehört und umgesehen.

Schon vor der Eröffnung am 23. Dezember hatten Stadt und SWK darauf hingewiesen, dass zur Eröffnung noch nicht alles fertig sein wird. Die WZ wollte wissen, welche Arbeiten jetzt noch ausgeführt werden müssen und wann dies geschehen wird. Die Stadt teilt mit, dass zwei noch fehlende Scheiben am südlichen Ende der Haltestelle montiert werden und eine beschädigte ausgetauscht wird. Dafür hat die spanische Firma Bellapart noch Baucontainer an der Ecke Ostwall/östliche Rheinstraße stehengelassen. Zudem sind die Bürgersteige der Kreuzung Ostwall/Rheinstraße abgesperrt. Dort werden später wieder feste Umlaufgitter montiert.

Windfänge sollen im Mittelbereich des Bahnsteigs errichtet werden. Auch die sogenannte Möblierung (zum Beispiel Papierkörbe) ist noch nicht komplett, an der Elektrik werde noch gearbeitet. Dies soll alles bis Ende März erledigt sein und ist in den Baukosten enthalten. Der Verkehr muss dafür nicht umgeleitet werden. Es könne aber kurzfristig zu Verzögerungen kommen.

Auch wenn das Glasdach nach oben gebogen ist, steht man in der Mitte des Haltestellenbereichs auch bei heftigem Wind trocken. Ohne die versprochenen Windfänge ist es jedoch sehr zugig. Und an einigen Verbindungsstellen ist das Dach nicht dicht.

Im Bereich UdU vor dem Eiscafé steht jetzt eine große elektronische Informationstafel mit der Übersicht aller Busse und Bahnen, Abfahrtszeiten und den Bahnsteigen. Leider fehlt aber (noch?) die Nummerierung an den Bahnsteigen selbst und/oder eine Orientierungstafel, wo sich welcher Abfahrtsbereich befindet.

Damit die Fußgänger an diesem Knotenpunkt so vieler unterschiedlicher Verkehrsteilnehmer auch zu ihrem Recht kommen zu lassen, gilt für die Autofahrer im Bereich der Haltestelle Tempo 10. Daran hält sich aber kaum ein Autofahrer. Wenn die Bahn frei ist, wird sogar schneller als 30 gefahren. Da die Fußgänger nach dem Verlassen der Bahn gerne auch mal den kürzesten Weg über die Straße nehmen, ist das nicht ungefährlich.

Ebenfalls nicht ungefährlich ist die kurze Grünphase für Fußgänger am Überweg in Höhe Rheinstraße. Ohne Laufschritt schaffen selbst sportliche Menschen das Überqueren der gesamten Straße nicht während einer Grünphase. Das verführt viele Passanten dazu, den zweiten Teil der Straße noch bei Rot in Angriff zu nehmen. Denn die Rotphase dauert lange. Dazu sagt Stadtsprecher Manuel Kölker: „Die Kreuzung Ostwall/Rheinstraße gehört zu den komplexesten in Krefeld.“ Aus allen Himmelsrichtungen kämen Autos, Fußgänger und Radfahrer. Hinzu kämen Busse und Bahnen inklusive der K-Bahn, die ja jetzt auch über die Kreuzung bis vor das Hamburg-Mannheimer-Haus fährt. Zudem sei der Ostwall sehr breit, so dass es nirgendwo möglich sei, ihn in einer Grünphase komplett zu überqueren.

Die Uhr, die dem Platz den Namen gegeben hat, ist bei den SWK eingelagert. Die Stadt will abwarten, bis die komplette Möblierung installiert ist, und dann entscheiden, was mit der Uhr geschieht und wo sie genau hinkommt. Der Zahn der Zeit habe an ihr genagt, sagt SWK-Sprecherin Dorothee Winkmann. Aber die SWK würden sie aufarbeiten und montieren, sobald die Stadt das Signal dazu gibt.