Verkaufsoffener Sonntag Lange Schlangen vor den Kassen
Der verkaufsoffene Sonntag zog Tausende in die Innenstadt. Viele nutzten den Besuch und testeten die neue Haltestelle am Ostwall.
Krefeld. Der neue Umsteigeplatz am Ostwall wird zur Showbühne. Das SWK-Orchester stimmt mit dem „Moldau Salut“ die vielen Fahrgäste ein, die zur Begrüßung kleine Geschenke bekommen, mit dem Blauen Enzian, der historischen Straßenbahn, fahren oder drei Comedians zuhören.
Die meisten dieser Besucher sind am Sonntag wie Tausende andere zum Neujahrs-Shopping am verkaufsoffenen Sonntag in die Stadt geströmt. In den Geschäften brummt es, die Inhaber strahlen, und die Kunden zeigen sich zufrieden. Wer nicht mit der Straßenbahn anreist, nutzt die gebührenfeien Parkhäuser in der City. Sie sind voll.
Georg und Marianne Radu nutzen den neuen Umsteigeplatz am Ostwall zum ersten Mal. „Es ist sehr, sehr schön geworden“, finden sie. „Die ganze Konstruktion ist sehr sauber und modern.“ Sie lachen über die „Fensterputzer“ namens Wischi (Mark Wigge), Waschi (Patrik Strohm) und Wuschi (Maik Giesbert), die auf der Karriere-Treppen-Leiter erst zwei Stufen geschafft haben, so dass sie nicht ans gläserne Dach heranreichen. Jetzt können sie sich nur gegenseitig den Kopf wischen.
Renate Handick möchte hingegen gerne wissen, was die Reinigung der Scheiben wirklich kosten wird. Thomas Weihrauch ist mit seinem Sohn Vitus (9) in die Stadt gekommen, um mit der historischen Straßenbahn, dem Blauen Enzian, zu fahren. „Wir haben das schon einmal gemacht. Es ist so schön“, berichten sie.
Wie sie denken auch viele andere Passanten. Die Bahn ist bei jeder Runde durch die Stadt proppenvoll. Der Verkehr auf dem Ostwall stockt, weil zahlreiche Zuschauer Handyfotos vom alten Gefährt machen wollen.
Ulrike Gracin und Elli Eggert sind zu Fuß in die Stadt gekommen. „Wir wohnen hier und brauchen kein gebührenfreies Parkhaus“, sagen die beiden und schmunzeln. Sie wollen das schöne Wetter genießen und einen Schaufensterbummel machen.
Das haben viele Besucher vor, und nicht wenige nutzen den Bummel für einen Einkauf. Es bilden sich lange Schlangen an den Kassen und die Tische der Gastronomen sind draußen wie drinnen voll besetzt.
In der Galeria Kaufhof ist eine ganz besondere Macht erwacht. Dort drehen zwei Stormtrooper und Darth Vader mitsamt Lichtschwert aus Star Wars einige Runden durch die Etagen. Niklas (8) wartet mit seiner Mutter Nicole Matuszczak sehnsüchtig darauf, Darth Vader die Hand geben zu können. Er freut sich, als es klappt. Janni (12) findet: „Nur den richtigen Figuren zu begegnen wäre noch toller.“
Geschäftsführer Thomas Lücking freut sich über den Andrang in seinem Haus, nicht nur wegen der Filmfiguren. „Das Parkhaus war schon um 13 Uhr voll. Wir verzeichnen eine deutlich stärkere Frequenz. Es wird Bekleidung gekauft, aber auch Karnevalsartikel.“ Auch das Kostüm, um sich in Darth Vader zu verwandeln, können die Fans kaufen. „Wir haben einige wenige im Karnevalssortiment — für jeweils 1299 Euro“, berichtet Lücking. Da ist das normale Trooper-Kostüm für 79 Euro ein Schnäppchen.
Auch bei Sinn Leffers drängen sich die Kunden. „Es ist brechend voll, es war die richtige Entscheidung“, sagt Geschäftsführer Ercüment Ak. „Das müssen wir nächstes Jahr wieder machen. Hoffentlich bleiben die Parkhäuser dann nicht nur bis 18 Uhr gebührenfrei, damit die Leute in der Stadt bleiben.“
Eveline Gruppe ist aus Düsseldorf gekommen. „Wir haben gehört, dass hier heute offen ist. Wir sind Frauen, wir shoppen halt gerne“, sagt sie schmunzelnd.