Badminton: Juliane Schenk überzeugt bei German Open
Krefelderin freut sich trotz ihrer Finalniederlage über ein „Super-Turnier“.
Mülheim. Nach einer Finalniederlage fällt es selten leicht, sich über das Erreichte zu freuen. Anders bei der Krefelderin Juliane Schenk - ihr war trotz der gestrigen Finalniederlage bei den German Open schnell klar, dass dieser zweite Platz und vor allem ihre in Mülheim gezeigten Leistungen keinen Grund zur Klage liefern. "Das war ein Super-Turnier für mich. Ich gehe sehr zufrieden nach Hause. Es hat mir wahnsinnig viel Freude gemacht hier zu spielen. Die Atmosphäre war auch heute wieder richtig klasse", sagte Schenk nach dem Gewinn der Silbermedaille.
Auch wenn die 27-Jährige im Endspiel gegen die Chinesin Wang Xin in zwei Sätzen den Kürzeren zog (17:21, 18:21), kann das Fazit nur positiv ausfallen. Dass ihre silberne Medaille fast so hell strahlt wie eine goldene, hat Schenk einem glanzvollen Auftritt im Halbfinale zu verdanken. Dort zwang sie die Weltranglisten-Zweite Wang Lin (China) in die Knie - 17:21, 21:15 und 21:16 hieß es nach 55 hochklassigen Minuten.
Das i-Tüpfelchen blieb Schenk, die in der Weltrangliste derzeit Rang elf einnimmt, im Endspiel zwar verwehrt, aber dafür war ihr das Lob von Chef-Bundestrainer Jakob Hoi sicher: "Juliane hat hier jeden Tag gezeigt, dass sie in die Weltspitze gehört."
Zwar gab es gestern keinen neuen "Krefelder" Eintrag in die Siegerliste der German Open. Aber das heißt nur, dass einer anderen Krefelderin auch künftig eine besondere Ehre zuteil wird. Irmgard Gerlatzka (geb. Latz), die in den 60er und 70er Jahren für den Krefelder BC und SC Bayer 05 Uerdingen das Badminton-Racket schwang, bleibt damit vorläufig die letzte Deutsche, die bei den German Open triumphierte - das war 1966. Trotzdem dürfte auch Gerlatzka, die mittlerweile beim TC Schiefbahn den Tennisbällen hinterherjagt, sich freuen, wenn Schenk nicht mehr all zu viel Zeit bis zu einem neuen Krefelder Eintrag ins Land ziehen lässt.