Billard: Spektakuläre Trickstöße
Die deutsche Nationalmannschaft im Dreiband-Billard hat sich in Krefeld auf die WM vorbereitet.
Krefeld/Viersen. Mit sparsamem Blick lässt Martin Horn nach einem misslungenem Stoß langsam ein Ende des Queues auf den Boden sinken, kratzt sich am Kopf und meint leicht schmunzelnd: "Der Tisch muss stumpf sein, anders ist das nicht erklärbar."
Eine Woche lang war die Nationalmannschaft im Hotel untergebracht, trainierte täglich acht Stunden. Beim öffentlichen Training kurz vor dem Weltturnier geht es locker zu. Rudolph und Horn legen die drei Kugeln in für Laien unmöglich zu spielende Positionen und versuchen, die Situationen mit spektakulären Trickstößen zu lösen.
In der Festhalle wird eine andere Atmosphäre herrschen als beim Training, dennoch wird der Ernstfall so gut es geht simuliert. "Bei der vergangenen WM sind wir im Halbfinale ausgeschieden, obwohl wir bis dahin den besten Durchschnitt von allen hatten", sagt Naruhn. Der 67-Jährige ist ein alter Hase im Billard, hat an unzähligen deutschen Meisterschaften als Spieler und Trainer teilgenommen und viele gewonnen, betreut zudem seit zwölf Jahren die Nationalmannschaft. "Ein Spieler hat bis zu 500000 Spielsituationen und dazu passende Lösungen im Kopf", sagt Naruhn. "Wenn ein Ball nur fünf Zentimeter anders liegt, entsteht eine völlig neue Situation."
Titel Die WM wird seit 1989 - immer in Viersen - ausgetragen. Deutschland wurde bereits viermal Weltmeister (1993, 1994, 1997, 2002) und hat nur zweimal den Einzug ins Halbfinale verpasst.
B-Team Wegen der vielen Turnieranmeldungen dürfen die Deutschen anders als in den Vorjahren kein zweites Team stellen. Jens Eggers und der Krefelder Thorsten Frings aus dem B-Team werden aber den Zuschauern im Vorraum der Festhalle als Experten zur Seite stehen.