Dämpfer im Titelrennen für Hüls

Ausschreitungen in St. Tönis. Turnklub Krefeld protestiert.

Krefeld. Der Hülser SV kann seine Titelhoffnungen in der Handball-Verbandsliga nach zwei Meisterschaftsspielen in knapp 40 Stunden erstmal begraben. Im Nachholspiel beim Schlusslicht ASV Süchteln reichte es für die Mannschaft von Trainer Peter Zander zwar zu einem 28:25 (16:11)-Erfolg, beim Vorletzten Moerser Adler langte es allerdings nur zu einer 23:23 (8:11)-Punkteteilung.

Mit acht Minuspunkten und vier Zählern Rückstand auf die Tabellenspitze dürfen die Hülser ihr Saisonziel neu definieren. Am Sonntag macht der Tabellenführer Lobberich dem HSV seine Aufwartung.

„Wir müssen ganz schnell umdenken und unseren Wischiwaschi-Handball ablegen, sonst gehen wir gegen Lobberich baden”, sagte HSV Obmann Christoph Eickmanns. Sein Bruder Tobias hatte bei den Adlern gut 90 Sekunden vor dem Abpfiff den 23:23-Ausgleich erzielt. Bester Spieler bei Hüls war Torwart Routinier Michael Reitemeyer.

Der TV Oppum sammelt weiter Punkte gegen den Abstieg. Mit 28:28 (15:13) trennten sich die Grün-Weißen von der HSG Vennickel. Nach einem Blitzstart führten die Krefelder bereits mit 9:4, doch zu viele technische Fehler in der zweiten Hälfte brachten die Gäste sogar in Führung. Den umjubelten Ausgleich für Oppum erzielte Kreisläufer Krischa Kersten.

Ein turbulentes Landesliga-Nachbarschaftsduell spielte sich in St. Tönis ab. Mit 30:27 (14:20) besiegte die Turnerschaft den Krefelder Turnklub und stellte den Spielverlauf auf den Kopf. „Wir haben nach einer ganz schwachen ersten Hälfte über den Kampf das Spiel gedreht. Dabei haben wir noch fünf Siebenmeter verworfen”, ärgerte sich Turnerschaft-Trainer Klaus Hürlimann, der sich zum Geschehen um das Spiel nicht äußern wollte.

Hürlimann warf den Krefeldern jedoch vor, sie „wären schlechte Verlierer”. Die Mannschaft des Turnklubs mit Trainer Peter Oehlers fühlte sich vor allem vom Aldekerker Schiedsrichtergespann Sascha Ansmann und Marco Tobae benachteiligt. Wegen Ausschreitungen nach dem Spiel wird das Gespann einen Sonderbericht verfassen.

Der Turnklub wiederum hat Protest gegen das Spiel samt Wertung eingelegt und „will prüfen“, so Oehlers, „ob das Duo zukünftig als Referees abgelehnt werden kann”. „Wir waren die klar bessere Mannschaft. Doch die beiden Unparteiischen haben uns mit diversen Fehlentscheidungen vor allem nach dem Seitenwechsel völlig aus dem Konzept gebracht. Unfassbar, wie übel einem mitgespielt werden kann”, sagte Oehlers.