Das blau-rote neue Heim
Die Umkleidekabine des KFC Uerdingen und Katakomben der Grotenburg sind frisch renoviert.
Handwerker sind gekommen, Fliesenleger, Unternehmer. Der KFC Uerdingen hat seine fleißigen Helfer eingeladen. Das neue „Wohnzimmer“ ist fertig. Die Umkleidekabine der Mannschaft wird offiziell besichtigt — und dabei auch gleich die Katakomben der Grotenburg. Ein Dank an die Arbeiter soll es werden, die „alle unentgeltlich gearbeitet haben“, wie ein Helfer stolz sagt. Dafür können sie sich bald über Eintrittskarten oder Werbeflächen freuen, wie es heißt.
Knapp sechs Wochen sind vergangen, seit die Handwerker und Ehrenamtlichen Mitte Dezember die Pinsel und Hämmer kreisen ließen. KFC-Sprecher Jan Filipzik sagt vor der versammelten Runde: „Jeder von uns hat ja sein eigenes Büro. Die Spieler sind genauso froh darüber. Sie halten sich in der Kabine auf, treiben dort Sport oder werden massiert. Wir haben hier neue Standards gesetzt.“
Nur Vorstandsmitglied Frank Strüver schaut als Offizieller des Clubs zu Beginn kurz vorbei. Trainer und Mannschaft sind dagegen ausgeflogen während des Termins. Das Training ist gerade vorbei, die Spieler ab in die Mittagspause. Einige duschen noch schnell und verschwinden. Eine Begegnung mit Vertretern des Teams, die ihr neues „Wohnzimmer“, das Interieur vorstellen und ihre Meinung abgeben, ist nicht vorgesehen. So führt Filipzik durch verlassene Räume.
Die Gäste werden in der Mixed Zone auch durch einen Fotoboden begrüßt, das übergroße KFC-Wappen. Den Weg zum Rasen verziert ebenfalls ein Fotoboden mit Rasenmotiv. Der Spielertunnel soll neu gestaltet werden, ebenfalls blau-rot gestreift. Die Sanitärräume sind neu gefliest mit modernen Duschen. Neue Keramik für Toiletten und Waschräume.
Nun in die heilige Halle: die Umkleide der Heim-Mannschaft. An der Tür nach draußen der Spruch: „Schenkt ihnen nichts, doch nehmt ihnen alles!“ Flachbildschirme hängen von der Decke herab. Unter den blau-roten Spinden sind Badelatschen, Lauf- und Fußballschuhe verstaut. Hellblauer Boden, auch hier ein übergroßes KFC-Logo.
Um den Kontrast zu früheren Zeiten zu zeigen, führt Filipzik auch noch durch die Gästekabine. Hier ist noch nichts angepackt worden. Stühle und Tische stehen im Raum, keine Spinde, Putz bröckelt von den Wänden, der Sanitärbereich ist noch im Zustand wie vor 30 Jahren. Unter diesen Duschen haben noch Oliver Kahn und Lothar Matthäus gestanden. Kahn hatte zuvor auch schon einmal die Kabinentüre eingetreten. Nach einem späten Ausgleichstor zum 1:1 von Stephan Passlack. Immerhin: Ein Anfang für vielleicht wieder bessere Zeiten in der alten Grotenburg ist schon gemacht.