Die Übermacht des Meisters aus München
Für die Krefeld Pinguine ist der Spitzenreiter, der die 100-Punkte-Marke knackt, bei der 1:3-Niederlage eine Nummer zu groß.
Der Meister war eine Nummer zu groß. Die Krefeld Pinguine unterlagen gestern Nachmittag dem EHC München mit 1:3-Toren. Trotz einer guten Vorstellung waren die Krefelder am Ende chancenlos. Der Meister aus München hat mit dem Sieg die 100-Punkte-Marke geknackt. Die Pinguine haben 47 Punkte erspielt. Meistertrainer Don Jackson sagt: „Es war ein sehr enges Spiel, es hätte in jede Richtung gehen können. Krefeld hat ein sehr gutes Spiel gemacht.“ Marcel Müller indes verließ angeschlagen das Eis.
Die Ränge waren mit 5 629 Zuschauern besser gefüllt als in den vergangenen Begegnungen. Verdanken konnten die Pinguine dies den 1 200 Sponsoren-Tickets der SWK sowie einer Aktion des Fanclubs „Eistänzer“, die rund 200 Kinder aus umliegenden Kinderheimen zum Spiel gegen den Tabellenführer eingeladen hatten.
Im Duell der beiden besten Torjäger der Liga legte Münchens Brooks Macek vor. Dimitri Pätzold konnte einen Alleingang von Keith Aucoin noch erfolgreich abwehren, doch Markus Nordlund schenkte leichtfertig den Puck her, so dass Macek zur Führung einschießen konnte. Es war der 25. Saisontreffer für den Nationalspieler, der damit wieder die alleinige Führung in der Torschützenliste übernahm (7.) vor Marcel Müller mit 24 Toren.
Die Krefelder rackerten in der Anfangsphase erfolglos, scheiterten immer wieder am Münchener Torhüter Danny aus den Birken. Zum Ende des Drittels belohnten sie sich für ihren Einsatz. Greger Hanson hob zunächst mit einer tollen läuferischen Einlage den unerlaubten Weitschuss gegen die Krefelder auf. Der Puck gelangte zu Kurt Davis, dessen Schuss abgefälscht wurde, doch aus den Birken konnte nur nach vorne abprallen lassen. Justin Feser stand richtig und schoss die Scheibe zum 1:1 ins Netz (17.). Sekunden vor Drittelende verhinderte Pätzold mit einer Glanzparade gegen Patrick Hager den neuerlichen Rückstand (20.).
Im zweiten Drittel spielte der Meister seine Klasse aus. Glück hatte Pätzold, als Dominik Kahun den Pfosten traf (25.). Nach einem langen Wechsel konnten sich die Pinguine nur mit einem unerlaubten Weitschuss befreien. Rick Adduono verzichtete auf eine Auszeit und kassierte die Quittung. Die Krefelder leisteten sich im Spielaufbau einen folgenschweren Abspielfehler. Die frischen Münchener nutzten das, Steve Pinizzotto traf zum 2:1.
Hanson hatte die beste Möglichkeit zum Ausgleich, als er sich die Scheibe erkämpfte und aus den Birken schon umspielt hatte, doch der Schwede hob den Puck dann über den Kasten (38.). München antwortete mit dem dritten Gegentreffer sechs Sekunden vor Drittelende. In Überzahl war Mads Christensen vor Nick St. Pierre an der Scheibe und schob aus kurzer Distanz ein (40.).
Da die Schwarz-Gelben im letzten Drittel ihre Großchancen nicht nutzten — Martin Ness (50.) und Dragan Umicevic (51.) verfehlten jeweils das halbleere Tor —, war der Sieg der Münchener nicht mehr in Gefahr. Auch nicht, als Pätzold 74 Sekunden vor Spielende vorzeitig sein Gehäuse verlassen hatte. Zu diesem Zeitpunkt stand Müller nicht mehr auf dem Eis. Der Torjäger war vier Minuten vor Spielende in die Kabine gehumpelt.
Ehe er und womöglich Daniel Pietta nach Schweden ausgeliehen werden, bleibt das Duo bis zur Olympiapause am kommenden Freitag in Krefeld.