Eishalle: Abwärme als Energie nutzen
Ingenieur Wingertszahn stellt bei Vortrag Ideen für eine moderne Kältetechnik vor.
Die maroden Eishallen in Krefeld mit der geschlossenen Werner-Rittberger-Halle — schon in der zweiten Saison nicht nutzbar für die eissporttreibenden Vereine, weil das Leitungssystem der Ammoniak-Rohre nachhaltig defekt ist — und die in die Jahre gekommene Rheinlandhalle, beschäftigt auch die Pinguine-Supporters, die zu einem Hearing eingeladen hatten. Rund 30 Interessierte, darunter auch Pinguine-Geschäftsführer Matthias Roos, waren gekommen, lauschten dem Referat von Detlef Wingertszahn, geschäftsführender Gesellschafter des Ingenieur-Büros Krawinkel aus Krefeld.
Wingertszahn stellte gleich klar: „Zu Kosten sage ich nichts, nur zu den kostengünstigen Möglichkeiten, die von unserer Firma in modernisierten Eissporthallen umgesetzt wurden.“ Das Büro Krawinkel war vor 20 Jahren bei der Modernisierung der gemeinsamen Kühltechnik für die Rheinlandhalle/Rittberger-Halle federführend. Wingertszahn kennt das Problem der Rittberger-Halle „nur vom Hörensagen“, erläuterte, wie die Firma beispielsweise in Luxemburg, Dorsten oder Düsseldorf Sanierungen mit modernster Kältetechnik durchgeführt hat. Am Beispiel der neuen Eissport-Halle in Bremerhaven zeigte Wingertszahn, was beim Neubau alles möglich ist. In Bremerhaven gibt es nicht einmal mehr den Kühlturm, weil Krawinkel die bei der Kälteerzeugung hohe Abwärme als Energie für Hallenheizung, Warmwassererzeugung und das Belüftungssystem genutzt hat. Vor diesem Hintergrund wird aktuell auch in Krefeld diskutiert, bei einem Neubau die Nähe zu einem Schwimmbad zu nutzen — etwa in Bockum.
Bremerhaven hat sich die neue Halle für 4500 Besucher insgesamt 22 Millionen Euro kosten lassen, für die Kühl-Wärmetechnik aus Krawinkels Maßnahmen allein 5,7 Millionen. Was tun nun in Krefeld? Wingertszahn riet, erst einmal für einen politischen Beschluss zu sorgen: „Dann dauert es noch sechs Jahre, bis die Hallen voll nutzbar sind, weil EU-Ausschreibungen im Vergaberecht nötig sind.“ Woher das Geld in Krefeld kommen soll? Von Public Private Partnership hält Wingertszahn wenig. „Überall, wo damit öffentliche Anlagen finanziert wurden, ist es viel teurer geworden.“