Fußball: Stefan Rex ist neuer Cheftrainer bei Preussen Krefeld

Die Preussen trennen sich überraschend von Friedel Baumann.

Krefeld. Das Trainerkarussell ist immer in Bewegung - in der Bundesliga wie in den Niederungen des Fußballs. Während sich so manche Entlassung wie ein drohendes Gewitter lange vor dem ersten Blitz ankündigt, scheinen andere Personalentscheidungen aus heiterem Himmel zu fallen. Die Entscheidung der Führungsetage des abstiegsbedrohten Landesligisten Preussen Krefeld, sich von Friedel Baumann und seinem Co-Trainer Peter Reinberg zu trennen, ist eine der überraschenderen Art. "Die Entscheidung ist ein absoluter Hammer. Ich habe wie mit dem Vorstand abgesprochen auf die Jugend gesetzt. Für diese Entscheidung habe ich kein Verständnis", sagt Friedel Baumann, der den Trainerposten erst im Oktober von Michael Hackfurt übernommen hatte. Gleichwohl sah die sportliche Leitung des Tabellenvorletzten, der in den vier Pflichtspielen dieses Jahres noch ohne Erfolgserlebnis ist, Handlungsbedarf. Das 1:5 gegen Dormagen, die 0:2-Schlappe gegen Nettetal sowie das 0:1 gegen Grevenbroich - alles Teams aus der oberen Tabellenhälfte - waren ärgerlich und das 2:3 im Kreispokal gegen den vier Klassen tiefer spielenden ASV Lank indiskutabel. "Auf der einen Seite wollten wir die Reißleine ziehen, auf der anderen wollten wir die Geschichte verjüngen und das Ruder noch herumreißen", so Uwe Johannes, Fußball-Obmann der Preussen.

Ein Trainer-Quartett soll die Preussen vor dem Abstieg bewahren

Der Verein habe vor den Spielen gegen Schlusslicht Vatangücü Düsseldorf (morgen, 15 Uhr) und den Tabellen-13. aus Giesenkirchen am 6. April die letzte Chance gesehen, das Team wachzurütteln. Um den drohenden Abstieg abzuwenden, setzt Preussen auf ein Trainer-Quartett. A-Jugendtrainer Stefan G. Rex leitete gestern Abend seine erste Trainingseinheit als Cheftrainer der Herren. Ihm zur Seite stehen Lars Buck und der ehemalige Bundesliga-Profi Werner Vollack - der vierte im Bunde soll demnächst vorgestellt werden. Der 29-jährige Rex, der in der vergangenen Saison mit der A-Jugend des SV Oppum Kreismeister wurde und nun mit der A-Jugend der Preussen auf einem guten Weg ist, diesen Erfolg zu wiederholen, steht für das Verjüngungskonzept der Preussen. Sollte es mit dem Klassenerhalt nicht klappen, obliegt ihm die Aufgabe, in der Bezirksliga mit jungen Spielern den Neuaufbau in Angriff zu nehmen. Zunächst hofft Rex aber noch auf die "Mini-Sensation": "Das wird wahnsinnig schwierig, aber das ist jetzt für alle die letzte Chance, sich vernünftig aus der Saison zu verabschieden." Und sollten die Preussen in den nächsten beiden Spielen tatsächlich zwei Siege einfahren, dann ist angesichts der derzeit vier Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz wohl wieder alles drin.