Krefelder Galopprennbahn Galopprennen: Starke will Derby-Ticket lösen
Der Star-Jockey soll Nylon Speed mit einem Sieg im Krefelder Stadtwald den Weg nach Hamburg ebnen.
Krefeld. Insgesamt 58 Rennpferde der edlen Rasse englischen Vollbluts werden am Samstag ab 11 Uhr in den sieben Rennen auf der Krefelder Galopprennbahn im Stadtwald um Sieg und Platz kämpfen. Davon reisen 19 Vierbeiner aus Belgien und den Niederlanden an. Vor allem in Krefeld sind die Pferde aus den Nachbarländern feste Größen bei den Renntagen, aber auch auf anderen Bahnen gehören sie zum Alltag.
In beiden Ländern gibt es für die Pferde nur eingeschränkte Startmöglichkeiten, vor allem in den Niederlanden. In Belgien bietet immerhin die flämische Bahn in Mons/Ghlin gute Verdienstmöglichkeiten an den Wochenrenntagen mit Live-Übertragungen nach Frankreich, wie es am Samstag bei fünf Rennen auch in Krefeld der Fall ist, Über diese Quelle kommt das Geld für die Rennen in Krefeld. Von den Wettumsätzen dort fließen Provisionen, davon werden die Rennpreise in Krefeld bezahlt.
Alle am Samstag in Krefeld laufenden Rennpferde gehen in ihrer Abstammung auf einen von drei arabischen Hengsten zurück, die damals mit englischen Stuten „gekreuzt“ wurden. Über zirka 300 Jahre kann jede Abstammung eines in Krefeld laufenden Pferdes auf einen dieser drei Vererber zurückverfolgt werden: Godolphin Barb, Byerly Turk und Darley Arabin, wobei Darley Arabian mit rund 75 Prozent den größten Anteil stellt.
Das Zuchtziel war und ist die Steigerung der Geschwindigkeit, stets mit den Erkenntnissen der jeweiligen Epochen. Leitmotive der seit 1793 im internationalen Gestütsbuch eingetragenen Pferde waren stets: „Paare das Beste mit dem Besten — und du bekommst das Beste. Und: Blut ist der Saft, der Wunder schafft.“ Auch Samstag laufen einige wenige Pferde, wo es noch Hoffnungen für die Zukunft gibt. Ein Derbysieg spielt dabei eine Hauptrolle.
Das 148. Deutsche Derby wird am 2. Juli in Hamburg-Horn gestartet. Der im sechsten Rennen laufende dreijährige Hengst Nylon Speed mit Jockey Andrasch Starke gehört zu den 39 Pferden, die für das Derby in Hamburg noch in der Nennungsliste stehen. 20 dürfen maximal laufen, diese Berechtigung hat Nylon Speed noch nicht geschafft. Deshalb ist ein Sieg in Krefeld zwingend erforderlich. Das Pferd gehört dem Stall Hornoldendorf des aus Bielefeld stammenden Unternehmers Arend Oetker (79). 2013 hat er mit dem von Andrasch Starke gerittenen Hengst Lucky Speed das Deutsche Derby gewonnen.
Am Derbytag war er nicht am Platze, er hat sein Pferd niemals laufen sehen. Darum kümmerte sich die befreundete Familie von Schubert. Sein Derbysieger ging auf Weltreise, wurde später vom Züchtergestüt zurückgekauft. In den Verbands-Statistiken ist nicht einmal feststellbar, wo er sich heute aufhält. Auch Nylon Speed hat der Besitzer noch nie gesehen. Sein Jockey Andrasch Starke stört das nicht, das Deutsche Derby hat er schon acht Mal gewonnen.