Grefraths Überraschungs-Coup
Der Verbandsligist gewinnt das Finale des Kreispokals gegen Königshof. Bei den Damen siegt Straelen im Endspiel gegen den TV Lobberich.
Der Turnerschaft Grefrath gelingt beim Final-Four-Turnier um den Handball-Kreispokal in der Königshofer Sporthalle der Überraschungscoup. Mit 34:32 (21:17) bezwingt der Verbandsliganeunte den Ligakonkurrenten und Titelverteidiger Adler Königshof II in einem überlegen geführten Finale. Im Frauen-Finale setzte sich Regionalligist SV Straelen mit 29:23 (16:10) gegen Oberligist TV Lobberich durch. Lobberich hatte im Halbfinale mit 19:17 gegen Königshof gewonnen.
Zu einem Tollhaus machten Spieler und Fans aus Grefrath nach dem Schlusspfiff die Königshofer Sporthalle. In den letzten zwei Jahren jeweils noch im Halbfinale gescheitert, erfüllte sich Turnerschafts-Trainer Michael Küsters einen langgehegten Wunsch: „Ich habe als Spieler in den 80-er Jahren einmal den Pokal gewonnen, jetzt wollte ich ihn als Trainer holen. Ich wusste, dass wir Vorst im Halbfinale knacken würden, Königshof war mein erklärter Wunschgegner.“ Überglücklich feierte Küsters den Pokalcoup mit seinem Team, das über 60 Minuten entschlossener wirkte. Mitte der zweiten Hälfte führten die Grefrather mit 31:22, am Sieg war nicht mehr rütteln. Bei der Siegerehrung kürte Männerspielwart Joop Cosman den 48-jährigen Grefrather Torhüter Michael Haupt zum Spieler des Tages.
Den Pokal aus den Händen des Kreisvorsitzenden Reinhard Wille, reckte dann der Grefrather Kapitän Lukas Schmitz in die Höhe. Der langjährige Drittligaspieler der HSG Krefeld und von Bayer Uerdingen stieg später mit dem Pott im Arm zur zünftigen Siegesfahrt in einen bereitstehenden Planwagen. Die beiden Siegerteams vertreten den Handballkreis Krefeld-Grenzland in der ersten Runde des Niederrheinpokals. Königshofs Trainer Bodo Leckelt sagt: „Wir hätten gerne den Pokal verteidigt, Grefrath hat verdient gewonnen. Wir haben in der ersten Hälfte ohne Abwehr gespielt.“
Zufrieden mit dem siebenstündigen Programm war Ralph Tilmes, 1. Vorsitzende der ausrichtenden DJK Olympia Fischeln: „Wir waren skeptisch, ob der Termin in den Osterferien passen würde. Die Halle war bei den Finalspielen mit 400 Zuschauern voll.“
Rund um die Königshofer Halle hatten die Olympia-Verantwortlichen für ein rundes Rahmenprogramm gesorgt. Auch im nächsten Jahr könnte Königshof Austragungsort des Final-Four-Turniers werden. Denn Adler Königshof hatte zugunsten von Olympia Fischeln auf die Austragung verzichtet. Doch nun soll eben zum 110-jährigen Vereinsjubiläum das Turnier gestemmt werden. Allerdings liegt dem Kreisvorsitzenden Reinhard Wille eine Anfrage des SV Straelen vor, der Kreisvorstand will sich nun mit den Clubs beraten.