Halbes Dutzend für Bockum
Personell arg gebeutelter A-Ligist von Trainer André Rogge verliert gegen Gellep 0:6. Anrath feiert 6:2-Kantersieg gegen SV St. Tönis.
Die Reserve von Union Nettetal und der Dülkener FC haben sich im Topspiel der Kreisliga A die Punkte geteilt. Das haben die Verfolger genutzt, um näher an die Spitze heranzurücken. Den TuS Gellep trennt nach einem 6:0-Kantersieg in Bockum nur noch ein Zähler von Spitzenreiter Nettetal. Viktoria Anrath (6:2 gegen SV St. Tönis) und der VfR Fischeln II (3:2 in Bracht) liegen dahinter in Lauerstellung. Im Tabellenkeller hat Preussen Krefeld die Rote Laterne nach einem 3:2-Sieg in Amern an Rhenania Hinsbeck abgetreten.
Bockums Trainer André Rogge war von der 0:6-Schlappe gegen Gellep nicht überrascht: „Wir waren verletzungs- und urlaubsbedingt sehr gebeutelt. Einen Punkt hätte ich gerne mitgenommen, aber das war schon im Vorfeld sehr unrealistisch.“ Dass ihm sieben Stammspieler fehlten, nahm Rogge nicht als Ausrede. „Ich weiß nicht, ob wir hier in Bestbesetzung was geholt hätten. Gellep hat wirklich eine sehr gute Mannschaft.“
Trotz der hohen Niederlage hatte Rogge noch ein Lob für Viktor Hüls aus der Reserve und den A-Jugendlichen Florian Kuschel parat, die bei der Ersten aushalfen: „Sie haben ihre Sache mit Bravour gemeistert.“ Letztlich habe man eben gegen einen sehr guten Gegner verdient verloren.
Unter die Räder kam auch der SV St. Tönis, mit 2:6 bei Viktoria Anrath. Allerdings muss sich Trainer Oliver Dünwald ebenfalls seit geraumer Zeit mit einer Verletztenmisere durch die Spieltage kämpfen: „In Anrath hat sich die Startelf mit elf gesunden Spielern von alleine aufgestellt.“ Gleichwohl sah es bei einer 2:1-Pausenführung gut aus. Mit Hälfte zwei konnte Dünwald trotz Rumpftruppe nicht zufrieden sein.
Erst drehten die Anrather mit drei Treffern das Spiel, und dann sah Patrick Kirchenkamp die Gelb-Rote Karte. Dass Anraths Sven Schmitz kurz darauf einen Freistoß aus 30 Metern in den Winkel setzte, passte in das für den SV St. Tönis wenig erfreuliche Bild. Schmitz setzte mit dem 6:2 auch den Schlusspunkt. „Hinten raus dürfen wir uns nicht so präsentieren. Wir müssen jetzt schauen, dass wir uns in die Winterpause retten und eventuell personell nachjustieren“, so Trainer Dünwald.
Grund zum Jubeln gab es bei der Reserve des VfR Fischeln, die in Bracht mit 3:2 das bessere Ende für sich hatte. Neben den drei Zählern sammelte der Gast auch Fairplay-Punkte ein. Gabriel Derikx, der zum 1:1 traf, hätte sich auch als Torschütze des 3:1 feiern lassen können, wies den Schiedsrichter aber darauf hin, dass er seine Abseitsstellung übersehen hatte. Das 3:1 fiel trotzdem — durch Maiko Becker. Die Fischelner gerieten nach dem 2:3 durch David Pries zwar noch etwas ins Schwimmen, siegten aber letztlich verdient 3:2. Dass sie die Spitze nun als Fünfter im Blick haben, sieht Trainer Sebastian Suski gelassen: „Es sind fünf Punkte nach oben, aber es sind eben auch nicht viel mehr nach unten.“