Handball: Christall, das Bayer-Juwel
17 Tore des Youngsters beim Überraschungserfolg von Bayer über Hagen. TV Oppum sehnt das Saisonende herbei.
Krefeld. Wohl dem, der ein Juwel wie Tim Christall in den Reihen hat. Der 20 Jahre alte Linkshänder war mit sage und schreibe 17 Toren maßgeblich am 33:30-Erfolg des Handball-Regionalligisten Bayer Uerdingen über den Tabellendritten Eintracht Hagen beteiligt. Überglücklich lagen sich Spieler und Betreuer nach dem Schlusspfiff in den Armen, denn nach fast einem halben Jahr blieben endlich beide Punkte in der Bayer-Halle. Mit 27 Punkten auf der Habenseite dürfte das Abstiegsgespenst vertrieben sein. "Wir haben mit viel Dynamik agiert. Jetzt müssen wir weiter Gas geben und die arg strapazierten Zuschauer entschädigen. Denn nächsten Samstag kommt der Tabellenführer Leichlingen, sagte Christall. Der Rekordschütze wird gemeinsam mit dem Hagener Toptorjäger Patrick Lütgenau auf Platz eins in der Statistik mit den meisten Toren in einem Spiel geführt.
Für Spielertrainer Jörg Förderer war es gleich doppelt ein gelungener Samstag. In der Nacht war der 35-Jährige zum zweiten Mal Vater geworden, Tochter Finja erblickte das Licht der Welt. Nach nur drei Stunden Schlaf wollte der Spielertrainer gegen Hagen unbedingt mitmischen und erwies sich über 60 Minuten als der Denker und Lenker auf dem Spielfeld. "Hagen hat uns eindeutig unterschätzt. Doch alle sieben Feldspieler sowie Sven Bartmann im Tor haben alles gegeben, toll gekämpft und sind dafür belohnt worden, freute sich Förderer.
Hinter Christall verdiente sich der gerade einm-al 17 Jahre alte A-Junior Stephan Pletz ebenfalls ein Sonderlob. 60 harte Regionalligaminuten überstand der baumlange Blondschopf wegen der akuten Personalnot mit Bravour. Nach dem 8:7 ließ sich Uerdingen die Führung nicht mehr nehmen. Sofort nach der Roten Karte für Carsten Coß (47./drei Zeitstrafen) hielt Bartmann einen Siebenmeter von Lütgenau. Mit dem 29:24 (53.) durch Pletz war die Vorentscheidung gefallen.
Das Saisonende der Verbandsliga sehnsüchtig herbei wünschen sich wieder einmal die Verantwortlichen beim TV Oppum. Mit 30:38 (14:19) kam eine bunt zusammen gewürfelte Mixtur aus erster, zweiter Mannschaft sowie A-Jugend gegen den TSV Kaldenkirchen böse unter die Räder. Ohne jedes Spielkonzept und ohne den verletzten Torjäger Tom Thelen sowie Spielmacher Johannes Welsch, der in der zweiten Mannschaft aushalf, hatte Kaldenkirchen leichtes Spiel. Die Vizemeisterschaft weiter im Visier hat Adler Königshof nach dem 33:27 (15:14)-Pflichtsieg über den TV Rhede.