Handball: Oppums pikanter Seitensprung
Sexpartner-Klub unterstützt zweite Mannschaft. Der Vorstand des TVO ist empört.
Krefeld. Als Tabellenletzter der Handball-Landesliga sportlich auf dem Tiefpunkt angelangt, hat die zweite Mannschaft des TV Oppum nun einen anderen, spektakulären Weg gefunden, um für Schlagzeilen zu sorgen.
Die Spieler von Trainer Helmut Schneeweiß sind plötzlich in aller Munde: Seit vergangener Woche wird die 2. Handballmannschaft des TV Oppum von dem Portal für Seitensprünge und unverbindliche Sextreffen - vom Sexpartnerclub.de unterstützt.
Als Gegenwert erhielt das Team einen neuen Satz Trainingsanzüge, den die Spieler gerne und mit einem Schmunzeln entgegennahmen. Bisher war das Sponsoring von Sportvereinen für das Adult-Business nicht üblich. Deshalb geht man mit dieser Kooperation neue Wege in der Vermarktung.
"Der TV Oppum und der Sexpartnerclub sind froh, dass es zu dieser Zusammenarbeit gekommen ist, heißt es. Björn Neumann, Spieler der zweiten Oppumer Mannschaft, leitete den etwas ungewöhnlichen Deal ein. "Ich bin von der Entwicklung völlig überrascht. Ich habe den Kontakt über einen ehemaligen Klassenkameraden zustandegebracht. Die Firma hat uns 150 Euro für die Beschriftung unserer neuen Trainingsanzüge überwiesen. Mehr wurde nicht vereinbart, sagte der Oppumer Spieler.
Neumann bestätigte, dass seine Mannschaftskameraden seit vergangener Woche tatsächlich nagelneue Trainingsanzüge mit der Aufschrift www.sexpartnerclub.de tragen.
Oppums zweiter Vorsitzender Eugen Rinsch, seit Wochenanfang auf einer beruflichen Fortbildung unterwegs, erfuhr durch die WZ von dem neuen Sponsor: "Das ist schlichtweg eine Unverschämtheit. Der Vorstand distanziert sich in aller Schärfe von dieser unappetitlichen Sache.
Alle Sponsorenverträge erfolgen schriftlich durch den Vorstand. Es muss sich um einen Alleingang der zweiten Mannschaft handeln, und deshalb werde ich den Spielern untersagen, mit diesen Anzügen weiterhin durch die Gegend zu laufen. Dadurch wird Image des Vereins beschädigt.
Tatsächlich werden die Oppumer ausnahmslos von namhaften und bekannten Krefelder Unternehmen gesponsert. Rinsch behält sich nach Rücksprache mit seinen Vorstandskollegen noch in dieser Woche rechtliche Schritte gegen das Berliner Unternehmen vor. Spannend bleibt die Frage, wie sich Oppums zweite Mannschaft am Samstagabend (19.30 Uhr) beim Auswärtsspiel in der Straelener Stadthalle auf ihren Trikots präsentieren wird.