Hockey: Butt mit Fanclub nach Indien
Am WM-Finaltag in Neu Delhi wird der Krefelder Hockeyspieler 23 Jahre alt.
Krefeld. "Ich bin zwar sehr aufgeregt, aber ich freue mich riesig. Immerhin ist dies meine erste Weltmeisterschaft", sagt Linus Butt, Hockeyspieler des Bundesligisten Crefelder HTC, der heute um 13.30 Uhr mit der Hockey-Nationalmannschaft den Flug nach Indien antritt. Vom 28. Februar bis 12. März findet in Neu Delhi die zwölfte Feldhockey-Weltmeisterschaft statt.
Ob der Jet der Lufthansa in Frankfurt pünktlich abgeht, steht noch in den Sternen. Möglicherweise muss sich der Tross des Deutschen Hockey Bundes auf eine längere Wartezeit einstellen. Neben Butt steht auch sein Krefelder Teamgefährte Oskar Deecke im Kader des DHB. Als ärztlicher Betreuer fährt der Krefelder Hockeytrainer Dietmar Alf mit.
Ein Finale wäre für den noch 22-jährigen Butt ein Traum, denn am Endspieltag (12. März) hat Linus Butt Geburtstag. Doch davon ist die junge deutsche Mannschaft weit entfernt. "Unser Ziel ist das Halbfinale, dann hätten wir schon viel erreicht", sagt Butt und weist zudem auf die starke Konkurrenz in den Gruppenspielen hin. Deutschland muss sich in der Gruppe A zum Auftakt mit Korea, danach mit Kanada, Argentinien, Niederlande und Neuseeland auseinandersetzen.
Während sein Krefelder Teamkollege Deecke schon an der Hallen-WM 2007 teilgenommen hat und seinerzeit Weltmeister wurde, betritt Butt als Neuling im Team ungewohntes Terrain. Zwar hat der Medizinstudent schon an einer Champions-Trophy teilgenommen, doch eine WM ist ein völlig anderes Kaliber. Beim CHTC spielt Butt in der Innenverteidigung, im Nationalteam bekleidet er die Position des linken Außenverteidigers. Dabei hat er in der Seidenstadt ein großes Vorbild, denn der Krefelder Olympiasieger Klaus Michler galt einst als bester Linksverteidiger der Welt.
"Ich hoffe, dass ich viele gute Spiele bestreite und wir uns als Turniermannschaft steigern werden", sagte Butt. Die vergangenen Monate waren für Butt und Deecke ausgesprochen hockeylastig. Mit zahlreichen Lehrgängen und Turnieren in Australien, Südafrika und zuletzt in Spanien, wurde die Mannschaft systematisch von Bundestrainer Markus Weise auf die Weltmeisterschaft vorbereitet. Hockey in Indien ist stets ein großes Spektakel und lockt die Massen in die Stadien, ähnlich, wie in Deutschland bei großen Fußballspielen.
Insofern wird dies für Butt auch eine völlig neue Erfahrung sein, vor bis zu 50 000 Zuschauern zu spielen. Aber der junge Hockeyspieler kann sich auf seinen eigenen Fan-Block verlassen. Seine Eltern und sein Bruder Alan Butt, der ebenfalls Bundesligaspieler beim CHTC ist, werden ihn und die gesamte deutsche Mannschaft in Indien unterstützen. Auch die CHTC-Spitze ist in Indien vertreten, denn Club-Boss Frank Oehmke sowie Vize Dirk Wellen reisen ebenfalls nach Indien und lassen sich die WM nicht entgehen.