Schenk ist Sportlerin des Jahres
Das Badminton-Ass aus der Talentschmiede des Hülser SV hat 724 WZ-Leser überzeugt.
Krefeld. Juliane Schenk hat es geschafft - sie ist von 724 WZ-Lesern zur Sportlerin des Jahres gewählt worden. Der verdiente Lohn für ihren sportlichen Höhenflug im vergangenen Jahr. Die 27-Jährige, die beim Hülser SV das Badminton spielen lernte, schaffte in der Weltrangliste erstmals den Sprung in die Top Ten und feierte mit dem Vizetitel beim Super Series Masters Finale ihren bislang größten Erfolg. Kurz vor der WZ-Sportler-Gala sprach die Deutsche Meisterin, die gerade erst mit der Damen-Nationalmannschaft Bronze bei der Team-EM gewonnen und damit auch das WM-Ticket gelöst hat, mit der WZ über Titel, Niederlagen und Träume.
Sie sind erstmals Sportlerin des Jahres. Was bedeutet Ihnen dieser Titel?
Schenk: Dass die Leser so entschieden haben, freut mich besonders. Das vergangene Jahr war für mich sportlich das bislang beste. Und diese Ehrung ist die Belohnung dafür - das ist toll.
Beim Bronze-Gewinn in Warschau waren Sie erstmals Spitzenspielerin der deutschen Mannschaft. War in Warschau mehr drin?
Schenk: Unser Minimalziel war wie schon 2008 Bronze zu holen. Gegen Titelverteidiger Dänemark (1:3 im Halbfinale; Anmerk. d. Red) war mehr möglich, aber da hätte alles optimal laufen müssen. Als Nummer eins anzutreten und das Team erstmals als älteste Spielerin anzuführen, war schon eine besondere Verantwortung. Aber ich habe mich dabei sehr wohl gefühlt, und es hat ja auch gut geklappt.
Wie weh tut die Einzelniederlage gegen Tine Rasmussen?
Schenk: Tine Rasmussen ist in Europa natürlich das Maß aller Dinge. Aber obwohl ich in zwei Sätzen verloren habe, hatte ich anschließend das Gefühl, da war mehr drin. Das war ein Duell auf Augenhöhe, in dem ich ich in einigen Situationen taktisch cleverer hätte spielen müssen. Das zu wissen, ist vor der Einzel-EM in Manchester im April wichtig für mich. Da kann ich um den Titel mitspielen, wenn bei mir alles zusammenpasst. Ziel ist auf jeden Fall, meine Bronzemedaillen von 2006 und 2008 zu toppen.
Wie sehen neben einer Medaille bei der Einzel-EM Ihre sportlichen Ziele für die Zukunft aus?
Schenk: Da ich im Fernsehen derzeit viel von den Winterspielen in Vancouver sehe, habe ich natürlich bereits die Spiele 2012 in London im Hinterkopf. Eine Medaille bei Olympischen Spielen ist mein größter Traum. Und ich weiß, wenn ich eine Top-Leistung bringe, dann muss man mich erstmal schlagen.
Sie kommen in der Welt viel herum. Haben Sie da bei all dem Stress auch mal Zeit, Land und Leute kennenzulernen?
Schenk: Der Zeitplan bei den Turnieren ist eng gesteckt, aber kulturelle Dinge gehören dazu. Es ist auch mal schön, bei Besichtigungs-Touren abschalten zu können. Aber das Größte ist doch, bei einem Turnier in Asien vor mehr als 10000 Zuschauern ein wichtiges Spiel zu bestreiten - diese Stimmung ist einmalig. cz