Handball Grippewelle schwächt die HSG

Krefeld · Neun Spieler fehlen beim Training des Handball-Drittligisten vor dem Duell am Samstag bei der SG Menden.

HSG-Rückraumspieler Jonas Molz fehlt am Samstag in Menden definitiv.

Foto: samla.de

Die Grippe- und Erkältungswelle hält das Team des Handball-Drittligisten HSG Krefeld Niederrhein länger in Atem als erwartet. Vor dem Auswärtsspiel bei der SG Menden am Samstag um 19 Uhr versucht Sportchef und Interimstrainer Stefan Nippes vor allem eine weitere Ausbreitung in der Mannschaft zu verhindern, um zumindest ein schlagkräftiges Team auf das Feld zu bekommen. Von der Grippe am härtesten getroffen wurden Rückraumspieler Jonas Molz und Trainer Maik Pallach. Während Molz in Menden definitiv fehlen wird, ist der 40-jährige Trainer nun schon in der zweiten Woche zu Hause, kommt nur langsam auf den Weg der Besserung und schlägt sich vor allem mit einem hartnäckigen Husten herum: „So eine Infektionswelle, wie sie gerade über uns schwappt, habe ich noch nicht erlebt. Die Anzahl der Fälle reicht sonst für eine ganze Saison. Ich wurde hart getroffen, werde nichts riskieren. Die Chance, in Menden dabei zu sein, sehe ich bei 50 Prozent.“

Rechtsaußen Hahn
erleidet Rückschlag

So hat Stefan Nippes alle Hände voll zu tun. Neun Spieler konnte der 35-Jährige allein bis zum Mittwoch aus dem Kaderplan streichen, beim Training in der Glockenspitzhalle herrschte gähnende Leere. Nippes ist vorsichtig: „Jeder Spieler, der nur Symptome zeigt oder bemerkt, kommt erst gar nicht zum Training oder wird gleich nach Hause geschickt. Damit versuchen wir eine weitere Ausbreitung der Grippeviren zu verhindern.“ So erlitt Rechtsaußen Steffen Hahn einen Rückschlag, neu betroffen sind unter anderem der Kreisläufer Lars Jagieniak und Abwehr-Allrounder Matija Mircic.

Stefan Nippes mahnt zur Vorsicht: „Die Gesundheit der Spieler hat absoluten Vorrang. Auch wenn einige im letzten Heimspiel dabei waren oder auf der Bank saßen, waren längst nicht alle fit, das sehen wir jetzt. Aber wir sind auf alles vorbereitet.“ Am Videostudium des Gegners am Donnerstagabend nahmen nur wenige Aktive teil, doch dank der heutigen Technik bekamen alle Spieler den Zusammenschnitt nach Hause übermittelt. Nippes hofft zudem, dass sein Team über die anschließende Länderspielpause gesund wird: „Die 14-tägige Ruhephase wird uns gut tun. Da wir nur Nick Braun für die belgische Nationalmannschaft abstellen, haben alle anderen Spieler genügend Zeit zur Regeneration“.

Der Gegner „Sauerland Wölfe“, so der Zusatz zum Vereinsnamen der SG Menden, ist für die Krefelder eher eine unbekannte Größe. Erst vier Mal trafen beide Mannschaften aufeinander. Noch zu Zeiten von Ex-Trainer Olaf Mast gab es vor vier Jahren beim damaligen Aufsteiger eine 27:34-Klatsche, danach ließ die HSG drei Siege folgen. Mit bisher 4:12 Punkten gehört Menden als Tabellenzehnter von zwölf Mannschaften in der Gruppe D der 3. Liga zum Kreis der Abstiegskandidaten. Kernstück des Teams ist die kompakte und eher defensive 6:0-Abwehr, die beim letzten Auswärtsspiel in Longerich gut 45 Minuten hielt, erst in der Schlussphase stellten die Kölner den 31:26-Erfolg sicher. Stefan Nippes hat den Gegner analysiert: „Menden hat einige Spiele erst in der Schlussphase verloren. Aber darauf dürfen wir nicht warten. Wir müssen, wie gegen Leichlingen, über unsere starke Abwehr frühzeitig für klare Verhältnisse sorgen.“