Handball HSG Krefeld: Oliver Krechel brilliert in Hagen

Krefeld · Schwache Angriffsleistung ausschlaggebend für das Aus in der Aufstiegsrunde. Krefelder verlieren Rückspiel 21:23.

27 Paraden gelangen Torwart Oliver Krechel in seinem letzten Spiel für die HSG Krefeld Niederrhein.

Foto: samla.de

Die HSG Krefeld Niederrhein spielt zumindest eine weitere Saison in der 3. Handball-Liga. Auch im zweiten Play-off-Spiel unterlagen die Krefelder, nun mit 21:23, beim VfL Eintracht Hagen und sind damit in der Aufstiegsrunde zut 2. Liga ausgeschieden. Schon im Hinspiel hatte Hagen mit einem 35:21-Erfolg in Krefeld den Grundstein für den ungefährdeten Einzug in die letzten zwei Play-off-Spiele um den direkten Einzug in die 2. Liga gelegt. Dort trifft die Eintracht nun auf den HC Oppenweiler/Backnang, der sich gegen den TuS Vinnhorst im Gesamtergebnis nach zwei Spielen mit genau einem Tor Vorsprung qualifizierte. Oppenweiler bleibt damit als einzige Mannschaft der Südgruppe in den Finalspielen übrig. Denn den zweiten Aufstiegsplatz machen der 1. VfL Potsdam und der HC Empor Rostock unter sich aus.

Torwart entschärft
vier Siebenmeter

HSG-Kapitän Oliver Krechel hatte sich zu seinem Abschiedsspiel, vor seinem Wechsel zum Zweitliga-Abstiegskandidaten TV Emsdetten, für die Schwarz-Gelben einiges vorgenommen. Der 30-jährige Torhüter glänzte in der Hagener Krollmann-Arena mit 27 Paraden, war eindeutig der beste Mann auf dem Spielfeld und verhinderte schon allein mit vier gehaltenen Siebenmetern eine höhere Niederlage. Zudem versüßte Krechel mit seiner starken Leistung ein wenig den 40. Geburtstag seines Trainers Maik Pallach, der vor dem Anpfiff eine Leistungssteigerung gefordert hatte. Während die Krefelder Abwehr im gesamten Spiel eine ansprechende Leistung bot, gab jedoch erneut der eklatant schwache Angriff den Ausschlag für die Niederlage. 16 Abspielfehler und vergebene Torwürfe notierte die Spielstatistik allein bis zum Pausenpfiff. Nur sechs Tore in der ersten Hälfte in einem Aufstiegsspiel zur 2. Liga sind der eindeutige Fingerzeig, wo die Hebel anzusetzen sind. Vor allem die im Handball oft als Königsposition bezeichnete halblinke Rückraum-Position spielt nicht erst seit dieser Saison kaum eine Rolle bei den Krefeldern.

Und das nicht erst seit dem Rücktritt von David Hansen und der Fehlverpflichtung des Spaniers Toni Sario zu Zweitligazeiten. Es wurde nie ein adäquater Nachfolger für Ex-Kapitän Thomas Pannen gefunden, der diese Position bis vor fünf Jahren vorbildlich ausfüllte. Gegen Hagen mühte sich der erst erst 21-jährige Matija Mircic im halblinken Rückraum, der allerdings erst in der zweiten Hälfte drei Tore warf, sein Ersatz Sven Eberlein traf zwei Mal. Doch um Hagen tatsächlich herauszufordern, mangelte es einfach überall an Durchschlagskraft. Auch Youngster Carlos Marquis, der in der neuen Saison für den Zweitligisten Konstanz auflaufen wird, vermochte keine Akzente zu setzen. Zwar konnten die Gäste die zweite Hälfte nach Toren für sich entscheiden, doch Maik Pallach wusste das Endergebnis einzuschätzen: „Hagen hat nach dem Wechsel Stammkräfte geschont und dennoch verdient das Finale erreicht. Mit der Abwehrleistung bin ich sehr zufrieden, Oliver Krechel war einfach überragend. Wir können zumindest erhobenen Hauptes die Halle verlassen, weil der Einsatzwille stimmte.“

Doch Pallach und Sportchef Stefan Nippes haben viel zu tun, nach WZ-Informationen werden elf Spieler nicht mehr zum neuen Kader gehören. Bleiben werden: Kevin Christopher Brüren, Nick Braun, Mike Schulz, Lars Jageniak, Matija Mircic, Steffen Hahn und Tim Schnalle als Grundgerüst. Vor allem berufliche Gründe spielen eine Rolle, warum Routinier Maik Schneider bei einer erneuten Vertragsunterzeichnung zögert.