HSG: Schneider spielt mit lädierter Schulter
Der Torjäger der HSG will sich keiner Operation unterziehen, wird daher geschont.
Krefeld. 403 Tore hat Maik Schneider in drei Jahren für die HSG Krefeld geworfen, war damit zwei Mal bester Torschütze seiner Mannschaft. Doch schon in der abgelaufenen Saison lief es beim 29-jährigen Linkshänder trotz 122 Toren nicht mehr rund. Eine hartnäckige Schulterverletzung zwang ihn immer wieder zu Pausen. Den ganzen Sommer über schonte der in Ratingen Lebende seine lädierte Schulter, ohne aber eine genaue ärztliche Diagnose zu besitzen. Erst spät in der Vorbereitung nahm Schneider den Ball wieder in die Hand. In fünf Spielen hat der extrem ehrgeizige und 1,93 Meter große Angreifer erst acht Mal getroffen.
In der vergangenen Woche nach einer MRT-Untersuchung folgte die Gewissheit: Die Supra-Spinatus-Sehne in der linken Schulter ist teilweise gerissen. Ohne Operation versucht der ehemalige Leichlinger nun seine Einschränkung los zu werden: „Ich soll mit speziellen Übungen meine Schulter kräftigen. Wahrscheinlich werde ich im Winter eine längere Schonpause einlegen.“ Trainer Olaf Mast setzt seinen Goalgetter ohnehin nur dosiert ein: „Maik kann höchstens aus sechs Metern aufs Tor werfen und ist damit natürlich nur beschränkt verwendbar. Vor allem nicht gegen eine defensive 6:0-Abwehr.“
Doch beim Sieg im Spitzenspiel gegen Dormagen brillierte der Speditionskaufmann. Nach nur zehn Minuten für Henrik Schiffmann aufs Parkett gekommen, warf er direkt nach seiner Einwechslung zwei Tore. Dazu die Treffer zur erstmaligen Führung zum 20:19 und zum 21:20, die den Gegner bis ins Mark trafen. Seinen Einsatz krönte Schneider knapp zwei Minuten vor dem Ende noch mit dem Sieg bringenden Pass. Über gut zehn Meter, durch die gesamte Bayer-Abwehr hindurch, landete sein Ball auf den am Kreis stehenden Jens Reinarz, der das 27:25 erzielte. Schneider sagt: „Ich habe nicht schlecht gespielt, aber ich hätte noch weitaus mehr Tore werfen müssen. Natürlich kam mir die offensive Spielweise sehr entgegen.“
Gegen die Bundesliga-Reserve aus Lemgo, die meist eine defensive 6:0-Abwehrvariante bevorzugt, könnte Schneider morgen um 19 Uhr dennoch wieder auf dem Feld stehen. Denn Kollege Schiffmann fing sich, wie einige HSG-Akteure, diese Woche einen grippalen Infekt ein.