Tennis Joao Souza — das Aufschlag-Ass
Der Brasilianer rückt in den Kader von Blau-Weiß Krefeld auf. Sonntag geht es gegen BW Aachen.
Krefeld. Allein schon seine Gestalt macht Eindruck. 1,93 Meter Größe, dazu der Körper eines Modellathleten. Doch nicht nur mit seinem Äußeren weiß der Brasilianer Joao Souza aufzufallen. Auch mit seinem Wesen hebt sich der 28-Jährige aus Rio de Janeiro von der Masse ab. Als extrovertiert, aufgeweckt und emotional beschreibt Blau-Weiß Teamchef Olaf Merkel seinen Schützling aus Südamerika: „Er ist einer, der auch das Publikum mitreißen und begeistern kann, natürlich auch durch sein dynamisches Spiel.“ Am Sonntag im Auswärtsspiel bei Aufsteiger BW Aachen steht der Hüne im Spielerkader. Seit Wochen ist er fest eingeplant.
Blau-Weiß-Coach Tommy Honold sagt über Souza: „Er hat schon häufiger nachgefragt, wann er denn endlich für uns spielen kann. Er freut sich auf seine Aufgabe.“ Nun also soll der Brasilianer seine Sandplatz-Künste gegen den Aufsteiger zeigen und mit den Krefeldern den sehr guten Saisonstart weiter ausbauen. Merkel: „Seine Stärken sind der Aufschlag und seine Vorhand. Er ist eigentlich ein typischer südamerikanischer Sandplatzspieler. Aufgrund seiner Größe ist er vielleicht nicht der Schnellste. Auf Sand aber hat er eigentlich keine Schwäche.“
Souza soll mehr darstellen als ein bloßer Ersatz für den Argentinier Maximo Gonzalez, der in Hamburg ausgeschieden ist, nun aber ein Qualifikationsturnier spielt. Der Brasilianer dagegen wird sich in den nächsten Wochen in Europa aufhalten und steht nach Auskunft der Blau-Weiß-Trainer jederzeit für das Stadtwald-Team zur Verfügung. Wohl auch, weil der Brasilianer nicht an den Olympischen Spielen in seiner Heimat teilnehmen wird. Honold, der die Athletik des Weltranglisten-165. hervorhebt, sagt über den Grundlinienspieler: „Auf lange Ballwechsel lässt er sich nicht gerne ein. Er favorisiert seine gute Vorhand nach dem Aufschlag.“
Souza hat in diesem Jahr weniger Turniere gewonnen als im Vorjahr, als er in der Bundesliga für Blau-Weiß in drei Einsätzen drei tolle Matches lieferte und in Mannheim sogar die österreichische Tennis-Hoffnung Dominic Thiem besiegte. Im vergangenen Jahr unterlag der Rechtshänder mit der starken Vorhand gegen Kurhaus Aachen nur knapp Pablo Cuevas. Eigenwerbung genug, um den als umgänglich beschriebenen Südamerikaner erneut zu verpflichten. Dieser kommt nun eingeflogen und wird sein Saison—Debüt für Blau-Weiß geben. Eine Eingewöhnung in die Mannschaft, die in den ersten Spielen wie eine Einheit auftrat, brauche Souza nicht, sagt Merkel: „Die kennen sich alle gut.“
Wer neben Souza zum Einssatz kommt, war am Donnerstag noch offen. Eingeplant ist offenbar auch der Spanier Ramirez-Hidalgo. Inigo Cervantes schied am Donnerstag in Hamburg im Einzel gegen den Franzosen Stephane Robert aus, Horacio Zeballos war die Woche über krank.