Jubiläumsgala: Manni verwöhnt Sportler mit Kalorienbomben

Ein Frauenduo macht das Rennen unter sich aus. Jochen Urban darf zum Abschied noch einmal aufs Siegertreppchen.

Krefeld. Es ist eine glanzvolle Veranstaltung mit einer langen Tradition: Die Wahl zum Sportler des Jahres, präsentiert von der Westdeutschen Zeitung und der Sparkasse Krefeld, hat in diesem Jahr zum 30. Mal stattgefunden. „Viele junge Athleten, die heute Abend hier sind, waren 1981 bei der ersten Sportlerwahl noch gar nicht auf der Welt“, sagte Wolfgang Radau, stellvertretender Chefredakteur der WZ, bei seiner Begrüßungsrede.

Es ist ein Abend, der nachdenklich begann: Moderator Mani Breuckmann bat die Gäste, eine Minute inne zu halten in Gedenken an die Geschehnisse in Japan. „Die Menschen dort haben ihr Hab und Gut verloren und sind obendrein von einer nuklearen Katastrophe bedroht“, sagte Breuckmann. Die Überlegung, die Veranstaltung ausfallen zu lassen, habe man jedoch schnell fallenlassen. „Die Sportler haben es sich schließlich durch hervorragende Leistungen im Jahr 2011 verdient“, sagte der bekannte Radiokommentator.

Die Auszeichnung verdient hatte zweifelsohne Juliane Schenk, die mit 686 Stimmen von den WZ-Lesern zur Sportlerin des Jahres 2010 gewählt worden war. Dass die 28-Jährige wegen Turnierverpflichtungen in England und aktuell in der Schweiz nicht in den Oetker-Saal auf der Rennbahn kommen konnte, tat dem Glanz des Abends keinen Abbruch. Ihre Mutter Dorothea, die mit einem knallroten Schal mit dem Aufdruck „Badminton — mein Sport!“ auf die Bühne kam, entschuldigte ihre Tochter. „Es wäre nicht die richtige Vorbereitung auf ein Turnier, wenn sie erst am Spieltag mit dem Auto anreisen würde“, sagte Dorothea Schenk.

Wegen der zahlreichen Verpflichtungen sei ihre Tochter sowieso nicht oft im Elternhaus in Hüls anzutreffen. „Vieles erfahre ich erst aus der WZ“, gab Mutter Schenk zu.

Wie im Vorjahr, als Juliane Schenk und Ringerin Aline Focken die ersten beiden Plätze belegten, herrschte auch diesmal Frauenpower auf den Spitzenplätzen. Die Zweitplatzierte, Wasserballerin Claudia Blomenkamp, meisterte das Interview mit Bravour. „Wir lassen auch Männer rein!“ antwortete sie auf die Frage nach dem Leben in der Frauen-WG mit ihren beiden Schwestern und der Mutter direkt am Rhein in Uerdingen. Als Breuckmann ihre Sportart als „Schweinesport“ bezeichnete, antwortete die 24-jährige Top-Athletin vom SV Bayer 08 Uerdingen schelmisch: „Was unter Wasser passiert, wird nicht geahndet. Es empfiehlt sich, einen guten Badeanzug zu haben — am besten zwei.“

Rang drei im Leser-Championat ergatterte Ruderer Jochen Urban, für den der Auftritt auf der WZ-Bühne definitiv der letzte gewesen ist. „Ich habe im November meine Karriere beendet“, berichtete der 27-Jährige, der sich fortan auf sein Medizinstudium konzentrieren will. Chirurg möchte der Ruderer werden. Zwei weitaus wichtigerer Termine stehen für ihn im Juli und September an: Dann wird er seine Verlobte Anne Poleska heiraten — in Krefeld natürlich.

Beherrschendes Thema auf der Bühne war neben dem Thema Schokolade (Breuckmann hatte in Anlehnung an die Antworten zahlreicher Sportler im WZ-Fragebogen eine Schachtel Pralinen mit auf die Bühne gebracht) zweifelsohne der sportliche Erfolg der Krefeld Pinguine in der Deutschen Eishockey Liga. Eifrig wurde bereits darüber gesprochen, wo in Krefeld die Meisterfeier stattfinden könnte. „Wir haben vor keinem Gegner Angst“, sagte Geschäftsführer Robert Haake. Stürmer Herberts Vasiljevs konnte wegen „familiärer Verpflichtungen“, wie Haake berichtete, nicht an der WZ-Gala teilnehmen. Breuckmann bemerkte dazu süffisant: „So, so, der ist also um 2 Uhr morgens mit dem Sambazug nach Hause gekommen und hat jetzt familiäre Verpflichtungen — das wollen wir mal nicht vertiefen.“

Dafür war Torhüter Scott Langkow da, der bei der Wahl den siebten Platz erreicht hatte. Auf Breuckmanns Frage, wie es denn nun in den Play-offs weitergehe, nachdem man gegen Hannover bereits in der DEL-Hauptrunde alle vier Spiele gewonnen habe, sagte Langkow: „Wir werden sie drei weitere Male schlagen!“