Tennis Blau-Weiß Krefeld feiert 50-jähriges Bestehen
Krefeld · Gründungsmitglied der Bundesliga plant Saison.
50 Jahre ist es her, dass das Krefelder Tennis die höchste Bühne in Deutschland bestieg. Im September 1971 gewann die Herren-Mannschaft von Blau-Weiß Krefeld auf der eigenen Anlage das Duell mit BW Soest mit einem umkämpften 5:4 und durfte sich in der Folge Gründungsmitglied der Tennis-Bundesliga nennen, die 1972 ihren Spielbetrieb aufnahm. Hajo Ploenes, Rainer Ploenes, Peter Müller, Mirek Vyscocil, Jürgen Hegenberg und Horst-Dieter van de Loo bildeten das siegreiche Team aus dem Stadtwald. Erwin Niels, dessen niederländische Identität allen Mitstreitern lange verborgen geblieben war und der zuvor noch seine Papiere beim Auswärtsspiel in Hannover vergessen hatte, schaute nur zu. Man wollte das Risiko nicht eingehen, doch noch ausgeschlossen zu werden. Die Ausländerlizenz war ja schon an Vyscocil vergeben. Bis heute erinnern sie sich bei Blau-Weiß gerne an dieses Jahr und die Aufstiegshelden zurück. Die Männer hätten immer die Treue zum Verein gehalten, wie Hajo Ploenes stolz anmerkt. Manch einer greift ja sogar heute noch zum Schläger.
Der Bundesliga-Etat wird
etwas kleiner ausfallen
Heute, 50 Jahre danach, bereitet sich der Club auf das große Jubiläum vor und hat extra Hemden entworfen, die auch die Medenspieler über den Sommer tragen sollen. Ploenes ist wieder Teamchef der Bundesliga-Mannschaft, nach dem Abgang Olaf Merkels. Seit 40 Jahren ist er als Funktionär und Hauptverantwortlicher eng mit dem Profiteam des Vereins verbunden, hat alle Abstiege und Aufstiege zwischen erster und zweiter Liga mitgemacht. Nach den zwei vergangenen turbulenten Jahren – dem Rücktritt seines Nachfolgers Andreas Haak an der Vereinsspitze aus gesundheitlichen Gründen sowie dem Rückzug des Hauptsponsors Timberland Finance – sieht der langjährige Vereinspatron Ploenes das Schiff wieder „im sehr ruhigen Fahrwasser.“ Man blicke in eine „sehr gute Zukunft.“ Olaf Stiller hat im vergangenen Sommer die Führung des Vereins übernommen.
Wohl aber wird der clubinterne Bundesliga-Betrieb diesmal mit etwa 25 Prozent weniger Etat auskommen. Auch wird deutlich, dass die Matches auf der Asche an der Hüttenallee wegen der Einschränkungen durch die Pandemie nicht vor mehr als 500 Zuschauern ausgetragen werden dürfen. Weil Blau-Weiß dennoch eine schlagkräftige Mannschaft für das Publikum ab dem 4. Juli aufbieten wird – Stefano Travaglia, Thiago Monteiro, Marco Cecchinato und Gianluca Mager sind derzeit als Top-100-Spieler in der Weltrangliste geführt – hat der Club die Eintrittspreise erhöht. Die bisher für Profisport sehr freundlichen zwölf Euro für eine Tageskarte sind gewichen. Ein Gast zahlt nun 30 Euro für den Tag, ein Mitglied 20. Eine Dauerkarte ist für alle vier Heimspiele für einmalig 100 Euro zu haben, Mitglieder bezahlen 70. Schüler und Studenten legen zehn Euro für einen Spieltag auf den Tisch und nur sechs, wenn sie Mitglied sind.
Absagen hat es aus dem Kader für die Saison bisher nur eine gegeben: Der zum hinteren Nachrücker-Feld gehörende Enrico Dalla Valle unterzieht sich einer Operation und hat seine Tennis-Saison bereits beendet.