VfR Fischeln + KFC Uerdingen Krefeld rockt die Liga — alle sind ungeschlagen

Fischeln besticht durch Spielwitz und Tempo. Der KFC kommt ins Rollen und setzt auf Spezialisten im gegnerischen Strafraum.

Erfolgreicher Schütze: der Fischelner Alexander Lipinski.

Foto: Jochmann

Krefeld. So mancher Fußballfan am Niederrhein reibt sich wohl noch verwundert die Augen. Der VfR Fischeln führt die Tabelle der Oberliga an? Schon wieder? Wie auch im Vorjahr sind die Grün-Weißen nach vier Spielen noch ohne Punktverlust. Der Spitzenreiter zeigte beachtliche Offensivleistungen.

Mohamadou Idrissou ist für den KFC der erhoffte Knipser.

Foto: Jochmann

Einen ordentlichen Start legte der im Sommer neu formierte KFC Uerdingen hin. Vier Zähler Rückstand sind es für den Aufstiegsfavoriten auf Platz eins. Alles noch im Lot, vor allem, da der große Konkurrent aus Wuppertal einen Punkt hinter Uerdingen liegt. Beide Krefelder Teams gehören derzeit zu den Hauptdarstellern der Oberliga und bestimmen die Schlagzeilen.

Die Mannschaft wurde gezielt verstärkt. Das Team präsentiert sich als eingespieltes Gebilde. Das schnelle Kombinationsspiel und das technisch beschlagene Mittelfeld (z.B. Breuer, Lipinski, Machnik, Pappas) machte bislang allen Gegner zu schaffen. 12 der erzielten 16 Treffer gingen auf das Konto der im Mittelfeld eingesetzten Akteure. Die Elf von Trainer Josef Cherfi kann ein hohes Tempo anschlagen, verfügt offenkundig über eine gute Fitness.

Das zeigte sich auch im Heimspiel gegen Hilden, als der VfR, wenn auch gegen zehn Mann, in der Schlussphase noch zulegen konnte und die Gäste mit drei weiteren Treffern überfuhr. Erstmals in der Saison blieb der VfR zuletzt gegen Hönnepel-Niedermörmter ohne Patzer in der Defensive. Nach ruhenden Bällen hielt sich Fischeln dort schadlos. Cherfi hat noch drei Asse im Ärmel. Stefan Linser, Semih Ergin und Kevin Sonneveld, allesamt Stammpersonal des Vorjahres bis zu deren Verletzungen, kehren erst noch zurück. Bis auf Hönnepel sind alle bisherigen Fischelner Gegner ordentlich gestartet, was den Wert der zwölf Punkte noch unterstreicht. Am Sonntag geht es daheim gegen Aufsteiger SC West um die Tabellenführung.

Beim Ligafavoriten ist das Toreschießen eine Sache für die Fachkräfte. Vier der fünf Treffer gingen auf das Konto von Star-Einkauf Mohamadou Idrissou (2) und Takehiro Kubo (2), der schon im Vorjahr zu den besten Torjägern der Liga gehörte. Silvio Pagano steuerte das weitere Tor bei. In allen Spielen hatte der KFC die Kontrolle über das Geschehen und viel Ballbesitz, musste sich aber jedes mal durch eine dicke Wand bohren. „Mo“ Idrissou diente zuletzt gegen Essen als Türöffner. Seine Abschlussqualitäten vor dem Tor werden die Uerdinger auch weiter brauchen, um die Riegel zu knacken.

Von den Außenbahnen geht Gefahr aus. Timo Achenbach und zuletzt auch Pagano belebten das Flügelspiel. Die tief stehenden Gegner haben einen weiten Weg bis zum Uerdinger Tor. Erst einmal konnte der KFC einen Treffer eines Widersachers nicht verhindern. Die Erfolge gegen Oberhausen und Essen waren erwartet worden. Die neu formierte Mannschaft des KFC wird sich noch entwickeln und steigern. Ein Gradmesser ist das Spiel am Sonntag bei Aufstiegskonkurrent Wuppertal.