WZ Sportteam 22/23 Als Torjägerin lauert sie auf der linken Seite im Wasser
In drei Wettbewerben hat die 21-Jährige mit ihrem Team SV Bayer 08 Uerdingen gute Chancen auf einen Titel. Ab sofort kann für sie abgestimmt werden.
Meist auf der linken Seite im weiten, langen Becken lauert Wasserballerin Aylin Fry auf ihre Torchancen und extrem schnell treibt die gerade einmal 21-Jährige mit technisch guten Kraulschlägen den Ball in Richtung gegnerisches Tor. Die Nationalspielerin gehört zu Deutschlands Top-Torjägerinnen, ist trotz ihres noch jungen Alters schon eine Stütze im Bundesligateam des SV Bayer Uerdingen 08: „Wir haben am Waldsee ein sehr junges Team beisammen, das eine große Zukunft vor sich hat. Wir können es schaffen, die Nummer Eins in Deutschland zu werden, viel fehlt nicht mehr. Denn im letzten Bundesligaspiel haben wir gegen unseren großen Konkurrenten aus Spandau gerade einmal mit einem Tor verloren. In den Play-off-Spielen um die Meisterschaft wird sich zeigen, wo wir stehen.“
Die gebürtige Uerdingerin pendelt fast ausschließlich zwischen Studium und Training, das Ziel, später einmal als Lehrerin zu arbeiten, steht beim Studium an der Universität Duisburg/Essen im Vordergrund, dann folgt gleich der Sport: „Um alle Anforderungen unter einen Hut zu bekommen, halte ich die drei Faktoren wie Ehrgeiz, Selbstdisziplin und einen großen Schuss Teamspirit für ganz wichtig.“
Gleich zweimal pro Woche klingelt bereist um 5 Uhr der Wecker, steht Fry eine Stunde später im Uerdinger Aquadome am Beckenrand zum Frühtraining. „Das Aufstehen so früh am Morgen bereitet mir keine Probleme, doch es kostet mich immer wieder Überwindung ins kalte Wasser zu springen.“ Zum Wasserball gekommen ist die ehemalige Leistungsschwimmerin schon mit neun Jahren, als 15-Jährige rückte sie bereits ins Bundesligateam, kurz darauf in die U19-Nationalmannschaft, im Jahr 2016 folgte die erste Nominierung für das A-Nationalteam.
Für die laufende Saison hat Aylin Fry gleich drei Eisen im Feuer. So freut sich die Uerdingerin auf die Europameisterschaften in Split im August. Mit dem Verein hat sie neben der Meisterschaft noch das Final-Four-Pokal-Turnier im Blick. Denn gleich Anfang Mai wird am Waldsee der Deutsche Pokalsieger gekürt, dort den Titel einzufahren wäre für die Torjägerin eine feine Sache nach der langen, schwierigen Corona-Zeit. Für ein anderes deutsches Team einmal ins Wasser zu steigen, als dem SV Bayer, kann sich die heimatverbundene Krefelderin nicht vorstellen: „Natürlich würde mich eine Verpflichtung ins Ausland einmal reizen, aber dann müsste einfach alles passen“, sagt Aylin Fry.