Reitsport: Lindenthaler überrascht
Der Hengst deklassiert den Favoriten Silvaner beim Busch-Memorial.
Krefeld. Mit einer Überraschung endete vor der beachtlichen Kulisse von 7000 Zuschauern auf der Galopprennbahn im Krefelder Stadtwald das Dr. Busch-Memorial um den Großen Preis der Krefelder Wirtschaft. Der hoch eingeschätzte und bislang ungeschlagene Winterfavorit Silvaner mit Jockey Andrasch Starke endete als 23:10 Wettfavorit nur auf Platz vier der ersten Derby-Vorprüfung.
Deutlich mit fast drei Längen Vorsprung gewann der Hengst Lindenthaler zur Siegquote von 51:10. Er stammt aus dem Gestüt Ebbesloh und wurde von Jockey Adrie de Vries geritten. Der Niederländer gewann in Krefeld insgesamt drei Rennen und damit auch alle drei bislang in Deutschland gelaufenen Europa-Gruppe-Rennen in Köln (Illo) und Düsseldorf (Alianthus). Lindenthalers Besitzerin Ingeborg von Schubert aus Bielefeld nahm den Ehrenpreis sichtlich ergriffen entgegen.
Erst vor drei Wochen war de Vries von einem erfolgreichen, mehrmonatigen Aufenthalt in Katar zurückgekehrt. „Ich habe mich schon gefreut, als mich Peter Schiergen anrief und fragte, ob ich Lindenthaler reiten würde. Ich war eigentlich auch überrascht“, sagte de Vries.
Lindenthaler war Schiergens zweites Pferd im Rennen, denn er ist auch der Trainer des gescheiterten Favoriten Silvaner. Unmittelbar nach dem Rennen tröstete er dessen enttäuschte Besitzerin Margot Herbert aus Frankfurt am Main: „Zwischen Lindenthaler und Silvaner liegt nicht viel. Für Silvaner war das Rennen nicht schnell genug. Er konnte seinen Speed deshalb nicht entfalten. Auf Sicht gesehen ist er schon ein sehr gutes Pferd.“ Mit Lindenthaler plant Schiergens nun einen Start in einem Europa-Gruppe in Frankreich.
Neben der Niederlage von Silvaner war der zweite Platz des bislang sieglosen Außenseiters Rubber Duck die Überraschung. Dessen Krefelder Besitzer Randolf Peters durfte sich über 11.000 Euro Prämie freuen.
Im Busch-Memorial war der Krefelder Trainer Mario Hofer nicht vertreten. Dennoch war es für ihn ein großer Tag. Er verteidigte die Tabellenführung der deutschen Trainer-Hitliste mit drei Siegen durch My Step, Intercom und Da Capo. Vor allem Intercoms Sieg war etwas ganz Besonderes. Das Pferd gehört der neunköpfigen Besitzergemeinschaft „Stall Samt und Seide“.
Es gibt sie seit 1977 und in diesen 34 Jahren haben die Pferde an vielen Orten gewonnen, nur noch nie auf der Heimatbahn in Krefeld. Entsprechend groß war die Freude. Die hielt sich beim Rennstall „Schöne Aussicht“ von Präsident Jan Schreurs und dessen Vize Denis Hartenstein in Grenzen. Ihr Wallach Irish Silk endete im letzten Rennen im geschlagenen Feld. Die Hofer-Sieger begannen bereits im zweiten Rennen um den Preis der Westdeutschen Zeitung. My Step mit Terence Hellier gewann und bestätigte damit die hohe Einschätzung für die Zukunft.