Tischtennis Schwierige Wochen für die Krefelder Tischtennis-Clubs

Krefeld · Interview Kreisvorsitzender Kristian Schneider über die Corona-Folgen

Kristian Schneider ist Vorsitzender des Tischtenniskreises.

Foto: Ja/TT-Kreisverband

Ende Oktober hat der Westdeutsche Tischtennis-Verband (WTTV) den Sportbetrieb wegen steigender Corona-Infektionszahlen auf Eis gelegt. Wenige Tage später wurden die meisten Sportanlagen für den Breitensport gesperrt. Der kleine weiße Ball ruht vorerst bis ins kommende Jahr hinein. Wohl erst im Januar 2021 dürfte es Bestrebungen geben, Tischtennis wieder zu erlauben. Wir sprachen mit Kreisvorstandsvorsitzendem Kristian Schneider über die aktuelle Lage und Herausforderungen für Sport und Vereine im Kreis.

Wie bewerten Sie aus heutiger Sicht die Saisonpause?

Kristian Schneider: Der Kreisvorstand bedauert sehr, dass neue Maßnahmen zur Eindämmung des Virus erforderlich waren. Allerdings erkennt jedermann deren Notwendigkeit. Uns ist es also lieber, wir gehen in einen geordneten Lockdown, als dass jeder Verein und jeder Spieler diese schwierige Entscheidung selbst treffen muss. Es wäre auch ein großes Durcheinander geworden, weil die Städte und Gemeinden vor dem Lockdown über die Öffnung beziehungsweise Schließung der Hallen ganz unterschiedlich entschieden hatten. Nicht zuletzt hätten wir auch nicht erleben wollen, dass sich bei einer Tischtennis-Veranstaltung ein Corona-Hotspot entwickelt. Das wäre unverantwortlich.

Wann rechnen Sie damit, dass wieder Training möglich ist? Wann wieder ein geregelter Sportbetrieb?

Schneider: Die Planung des WTTV läuft eher darauf hinaus, dass ab Mitte Februar wieder Wettbewerbe stattfinden. Wir sind der großen Hoffnung, dass sich das als möglich erweist. Wann wieder trainiert wird, ist leider reine Spekulation. Bisher sind die Ansteckungszahlen noch nicht gesunken, und daher ist überhaupt nicht absehbar, wann die Regierung sich zu Lockerungen in der Lage sieht. Wir können uns aber kaum vorstellen, dass die Sporthallen noch in diesem Jahr wieder geöffnet werden.

Welche Folgen hat der zweite Lockdown für den Tischtennis-Sport?

Schneider: Sicherlich gibt es kurz- und langfristige Folgen. Kurzfristig sehen wir Frustration und Enttäuschung, aber sicherlich auch die Schwierigkeit der Eltern, ihren Kindern Beschäftigung und Bewegung zu verschaffen. Viele Tischtennis-Sportler haben vorübergehend von der Sportart Abschied genommen und melden sich erst wieder zurück, wenn die Ansteckungsgefahr deutlich niedriger ist. Wir rechnen somit noch für eine ganze Weile mit einem Schmalspur-Betrieb. Das ist bedauerlich, aber wir werden es aushalten. Die Langfristfolgen sind wiederum Spekulation. Wir wollen aber das Unsere dafür tun, dass die Sportart attraktiv bleibt für alle Altersklassen, und den Menschen das entsprechende Angebot unterbreiten. Der Tag wird kommen, an dem wieder Spieler und auch Zuschauer in den Hallen sind.

Wie ist die Lage bei den Vereinen im Kreis?

Schneider: Die Aktivitäten sind eingefroren. Es finden weder sportliche noch gesellige Veranstaltungen statt, und die Menschen verlieren zueinander den Kontakt. Nicht alle Sportler werden wiederkommen. Dauerhafte Schäden erwarten wir zwar nicht. Der längerfristige Trend zur Konsolidierung, also zum Zusammenschluss von Vereinen und Abteilungen, wird durch die Pandemie aber sicherlich verstärkt.